Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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Philipp Adolph Böhmer

geboren:25. August 1717 Halle
gestorben:1. November 1789 Halle
Konfession:evangelisch
Vater:Justus Henning Böhmer (1674-1749), Universitätsprofessor in Halle

Philipp Adolph Böhmer

Philipp Adolph Böhmer besuchte das Königliche Pädagogium in den Franckeschen Stiftungen bevor er 1732 auf die Universität Halle wechselte, um Medizin zu studieren. Böhmer wurde bereits als Kind in die Matrikeln der Universität aufgenommen, nämlich im März 1726. Dies war vor allem bei Universitätsangehörigen sehr üblich, hatte aber vor allem symbolischen Wert. 1738 schloss er das Studium mit der Promotion ab. Anschließend unternahm er eine Studienreise nach Frankreich, insbesondere nach Straßburg.

1739 übernahm Böhmer den Posten des Stadtphysikus von Eisleben und wurde zugleich zum sachsen-weimarischen Leibarzt berufen. Am 19. November 1741 erfolgte die Berufung auf die ordentliche Professur für Anatomie und Chirurgie in Halle. Er hat sich auf verschiedenen Gebieten der Medizin einen Namen gemacht, insbesondere sicherlich auf dem Gebiet der Gynäkologie, indem er erstmals in Deutschland den Gebrauch einer modernen Geburtszange beschrieb. Böhmer wurde aufgrund seiner großen wissenschaftlichen Bedeutung von König Friedrich Wilhelm II. 1787 zu dessen Leibarzt  ernannt.

Am 26. Oktober 1742 heiratete Böhmer die Tochter des Pfänners und halleschen Patrizier Johann Chirstoph Neumann, Johanna Dorothea Naumann (1718-1761). Sie hatten vier Kinder. Ein Sohn wurde Advokat in Halle, ein weiterer Regierungsrat in Minden und eine Tochter heiratete in die hallesche Familie Gueinzius ein. Böhmer erlangte im Jahr der Eheschließung, 1742, das hallesche Bürgerrecht.

Im fortgeschrittenen Alter, am 17. April 1786, heiratete Böhmer ein zweites Mal: die von Kammerherr Graf von Wartensleben geschiedene Maria Sophia von Brandenstein (1739-1789), die nur drei Tage nach Böhmer ebenfalls verstarb.

Organisationen:

1744 Mitglied der Leopoldina, Deutsche Akademie der Naturforscher.

1752 Auswärtiges Mitglied der Akademie der Wissenschaften und Künste Berlin

1755 Ehrenmitglied der Akademie der Wissenschaften St. Petersburg

Mitglied der Akademie der Wissenschaften Paris

Quellen: ADB, Bd. 3, Leipzig 1876. S. 81; AFrSt 182 D 22 Trauerreden und Gedächtnisschriften bey verschiedener Gelegenheit gehalten von Adam Struensee. Halle 1756; Dreyhaupt, S. 591f.; Förster, S. 199; Meusel, Bd. 1 Leipzig 1802, S. 480ff.; Michaelis, Hans-Thorald: Geschichte der Familie von Boehmer. In Fortführung der von Hugo Erich von Boehmer im Jahre 1892 verfassten Genealogie der von Justus Henning Boehmer abstammenden Familien Boehmer und von Boehmer sowie auch einiger der mit ihnen verschwägerten Familien. Rheinische Verlagsanstalt, Bonn-Bad Godesberg 1978; NDB, Bd. 2 Berlin 1955, S. 392f.; UAHW Originalmatrikel vor 1744, Bd. I, Bl. 112; UAHW Rep. 3, 243 Ernennung der außerordentlichen und ordentlichen Professoren der Medizinischen Fakultät, Bd. 1 (1698-1743).

Autor: JS

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