Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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Richard Freund

geboren: 1. August 1872 Breslau
gestorben: 21. September 1942 Berlin
Konfession: evangelisch
Vater: Universitätsprofessor Wilhelm Freund

Richard Freund

Freund besuchte das Kaiserliche Lyzeum in Strassburg und das Gymnasium in Saarburg (Lothringen) wo er 1892 die Abiturprüfung ablegte. Er studierte Medizin an den Universitäten Strassburg, Genf, wieder Strassburg und Freiburg, unterbrochen durch den Militärdienst als Einjährig freiwilliger Arzt in einem Artillerieregiment und bei der Marine. 1897 erhielt er die Approbation und promovierte an der Universität Freiburg zum Dr. med. 1898 trat er eine Assistentenstelle an der Universitätsfrauenklinik Freiburg an. 1900 volontierte er an der Universitätsfrauenklinik Strassburg und wechselte als Assistent an die Universitätsfrauenklinik Halle. Militärdienst leistete er in Übungen und wurde 1900 zum Marine-Oberassistenzarzt befördert. 1904 habilitierte er sich für das Fach Geburtshilfe und Gynäkologie mit der Schrift »Blutgefäße der normalen und kranken Gebärmutter« und wurde Oberarzt der Klinik. 1909 erhielt er den Professorentitel und wechselte als Oberarzt an die Frauenklinik der Charité Berlin. Wegen jüdischer Vorfahren wurde Freund 1933 entlassen, Kürschners Gelehrtenkalender vermerkte: »ausgeschieden?« Peter Voswinckel, der zahlreiche Lebensläufe jüdischer Ärzte rekonstruierte, konnte ermitteln, dass sich Freund nach dem Einsetzen der Deportationen selbst tötete.

Quellen: UAHW, Rep. 11, PA 6258 (Freund); Kürschner; Fischer/Voswinckel, S. 453.

Autor: HE

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