Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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Ernst Kraas

geboren: 5. Dezember 1900 Berlin
gestorben: Sommer 1962 Frankfurt am Main
Konfession: evangelisch
Vater: Bildgießereibesitzer

Ernst Kraas

Nach der Kriegsreifeprüfung wurde Kraas zum Militärdienst eingezogen, jedoch nicht mehr an der Front eingesetzt. Er studierte Medizin an den Universitäten Jena, München und Berlin, das Staatsexamen legte er 1923 ab. Das Praktikum absolvierte er am Pathologischen Institut des Krankenhauses Berlin-Friedrichshain, 1925 promovierte er in Berlin zum Dr. med. Von 1926 bis 1934 war er Assistent an der Chirurgischen Universitätsklinik Frankfurt am Main, 1929 hielt er sich zu Forschungszwecken in Turin auf, 1931 wurde er Oberarzt der Klinik in Frankfurt. 1932/33 volontierte er als Rockefellerstipendiat an Kliniken in den USA (New York, Chicago, Rochester, Baltimore und Philadelphia). 1934 zog Kraas nach Halle um und wurde Leiter der urologischen Abteilung in der Chirurgischen Universitätsklinik. Er habilitierte sich 1936 und wurde zum Dozenten ernannt. Nach Einberufung des Direktors leitete er die Klinik kommissarisch. 1940 wurde Kraas zum Feldheer eingezogen. Zunächst war er Zugführer einer Sanitätskompanie und nahm am Frankreichfeldzug und am Krieg gegen die Sowjetunion teil (ausgezeichnet mit dem Eisernen Kreuz II. Klasse und dem Kriegsverdienstkreuz 2. Klasse mit Schwertern). 1943 wurde er zum außerordentlichen Professor ernannt. Im April 1945 kehrte er an die Chirurgische Universitätsklinik zurück, wurde jedoch noch im selben Monat inhaftiert und im Oktober 1945 von der Universität entlassen. Durch verschiedene Lager geschleust, wurde Kraas 1948 entnazifiziert und erhielt die Stelle des Chefarztes der chirurgischen Abteilung im Bethanienkrankenhauses in Frankfurt am Main. Dem Lehrkörper der Universität Frankfurt gehörte er als außerordentlicher Professor an.

Organisationen: 1934 SS-Reitersturm 1 im SS-Oberabschnitt Rhein (Mitglied Nr. 223 855), in Halle Führer einer SS-Sanitätsstaffel. Aufnahme in die NSDAP am 1. Mai 1937 (Mitglied Nr. 4 174 695)

Quellen: UAHW, Rep. 11, PA 9340 (Kraas); UAHW, Rep. 29, F II, Nr. 3, Bd. 2; Auskunft Prof. Dr. Ernst Kraas (Berlin).

Autor: HE

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