Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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Hermann Straub

geboren: 18. November 1882 Stuttgart
gestorben: 18. Juni 1938 Greifswald
Konfession: evangelisch-lutherisch
Vater: Universitätsprofessor

Hermann Straub

1900 legte Straub die Reifeprüfung am Königlichen Gymnasium Stuttgart ab, danach diente er als Einjährig-Freiwilliger in einem Grenadierregiment. Er studierte zunächst Mathematik und Naturwissenschaften an den Universitäten Tübingen und Berlin. 1900 leistete er Militärdienst als Einjährig Freiwilliger in einem Württemberger Grenadierregiment, wurde jedoch krankheitshalber vorzeitig entlassen. Zum Studium der Medizin kehrte er nach Tübingen zurück und legte 1905 die Vorprüfung ab. Danach studierte er in Berlin und wieder in Tübingen. 1907 bestand er das Staatsexamen und trat eine Assistentenstelle an der medizinischen Klinik der Universität Tübingen an. 1909 promovierte er in Tübingen mit der Dissertation »Actuter Morbus addisonii nach Thrombose beider Nebennierenvenen« zum Dr. med. und erhielt die Approbation als Arzt. Danach volontierte am Pharmakologischen Institut der Universität Freiburg und arbeitete im Physiologischen Labor der Universität Cambridge (England). Ab Sommer 1910 war er planmäßiger Assistent an der medizinischen Universitätsklinik Tübingen, 1914 trat er die Stelle des Oberarztes in der I. Medizinischen Klinik der Universität München an und habilitierte sich mit der Arbeit »Dynamik des Säugetierherzens«. 1919 wurde Straub zum Extraordinarius und Leiter der medizinischen Poliklinik in Halle berufen. Auf Antrag der Fakultät erhielt er 1921 den Status eines persönlichen Ordinarius. 1922 nahm Straub einen Ruf nach Greifswald, 1928 einen nach Göttingen an, wo er die Medizinische Klinik der Universität leitete. Im November 1936 protestierte Straub gegen den systematischen Bruch der ärztlichen Schweigepflicht, durch die Überlassung von Krankenblättern an staatliche Gesundheitsämter, indirekt damit auch gegen die gängige Praxis der Zwangssterilisierungen. Im Januar 1937 wurde Straub zurechtgewiesen, das Wissenschaftministerium regelte die Überlassung von Krankenblättern per Erlass. Straub erkrankte noch im selben Jahr und verstarb.

Organisationen: zum 1. November 1933 Eintritt in den NSDFB (Stahlhelm), ab 1. Dezember 1934 Mitglied des Deutschen Luftfahrtverbandes

Quellen: BA R 4901/13278; Dissertation; UAHW, Rep. 29, Nr. 273, Band 1; Ulrich Beushausen u. a., Die Medizinische Fakultät im Dritten Reich. In: Becker u. a. Göttingen (2. Auflage), S. 216.

Autor: HE

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