Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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Rudolf Abderhalden

geboren: 8. Oktober 1910 Berlin
gestorben: 23. August 1965 Meran
Konfession: evangelisch
Vater: Universitätsprofessor Emil Abderhalden

Rudolf Abderhalden

Nach der Reifeprüfung am Reformrealgymnasium Halle studierte Rudolf Abderhalden Medizin und wurde 1936 zum Dr. med. promoviert. Da er nach spinaler Kinderlähmung körperbehindert war, erhielt er nur dank massiver Intervention seines Vaters eine Assistentenstelle an dessen Institut. Nach der Habilitation 1940 war Rudolf Abderhalden Oberassistent am Physiologisch-chemischen Institut. Sowohl der Habilitation als auch der Ernennung zum Dozenten und der Übertragung der Oberassistentenstelle stellte sich der Dozentenführer der Universität, Wilhelm Wagner, entgegen, da er die körperlichen Voraussetzungen für eine Lehrtätigkeit bei Rudolf Abderhalden nicht gegeben sah. Erst durch Fürsprache seines Vaters und anderer Professoren sowie ein, dank persönlicher Beziehungen günstig ausgefallenes, amtsärztliches Zeugnis konnte er die Stelle antreten. Rudolf Abderhalden wurde 1945 mit seinem Vater deportiert und gelangte in die Schweiz. In Abwesenheit als NSDAP-Mitglied von der Universität Halle entlassen, war er in der Pharmaindustrie tätig und leitete später das Institut für endokrine Diagnostik in Binningen bei Basel.

Organisationen: Aufnahme in die NSDAP am 1. Mai 1937 (Mitglied Nr. 5 537 290), NSDDB, NS-Altherrenschaft, NSV.

Quellen: UAHW, Rep. 6, Nr. 1407; UAHW, Rep. 11, PA 3827 (R. Abderhalden); DBE Bd. 1, S. 2.

Autor: HE

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