Reinhold Brode
geboren: | 11. August 1856 Pakulent bei Stettin |
gestorben: | 14. Oktober 1929 Berlin |
Konfession: | evangelisch |
Vater: | Prediger |
Reinhold Brode
Brode besuchte Gymnasien in Berlin und Halle, 1874 legte er die Reifeprüfung am Stadtgymnasium Halle ab. Er studierte Philosophie und Geschichte an den Universitäten Halle, Heidelberg, Göttingen, Berlin und wiederum Halle. Hier promovierte er 1880 mit der Dissertation »Freigrafschaft und Veme. Eine rechts- und verfassungsgeschichtliche Studie« zum Dr. phil. 1881 legte er die Staatsprüfung für das Lehramt ab und war bis 1884 als Hilfslehrer am Stadtgymnasium Halle tätig. Von 1884 bis 1889 arbeitete er im Geheimen Staatsarchiv zu Berlin an einer Edition der Urkunden und Aktenstücke des »Großen Kurfürsten« (»Urkunden und Aktenstücke zur Geschichte des Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg, Band 17, Politische Verhandlungen« (Berlin 1901). 1889 habilitierte er sich an der Universität Halle mit einer Arbeit über den großen Kurfürsten und dessen Verhältnis zu den deutschen Fürsten. Brode reüssierte jedoch nicht. Zwar vertrat er 1897/98 den vakanten Lehrstuhl in Halle und erhielt 1904 den Professorentitel nach Erscheinen seines Werkes »Friedrich der Große und der Conflict mit seinem Vater: Zur inneren Geschichte der Monarchie Friedrich Wilhelms des Ersten«. Brode, der zugleich Schriftführer des Thüringisch-sächsischen Geschichts- und Altertümervereins war, erhielt lediglich eine geringe Remuneration vom preußischen Staat und verfasste – ebenfalls ohne Erfolg – populärwissenschaftliche Schriften (u. a. 1903 »Der Schauplatz des Kaisermanövers 1903: Historische Skizzen aus Deutschlands Vergangenheit«). 1907 ließ er sich auf eigenen Antrag von der Tätigkeit als Professor entbinden. Brode zog nach Berlin um und hielt regelmäßig Vorträge an der Humboldt-Akademie. Während des Ersten Weltkrieges völlig verarmt, war er später auf die Unterstützung durch caritative Organisationen angewiesen.
Quelle: UAHW, Rep. 11, PA 4955 (Brode).
Autor: HE