Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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Heinrich Wilhelm Heintz

geboren: 4. November 1817 Berlin
gestorben: 1. Dezember 1880 Halle
Konfession: evangelisch
Vater: Kaufmann

Heinrich Wilhelm Heintz

Heintz besuchte das Joachimsthalsche, dann das Köllnische Gymnasium in Berlin. 1834 begann er eine Apothekerlehre, die er 1836 mit der Gehilfenprüfung abschloss. Zunächst war er als Apotheker tätig, zunächst in Berlin, später in Ludwigslust, Schwerin und Bromberg. Inzwischen hatte er seine privat seine Schulbildung vervollständigt 1840 legte er extern die Reifeprüfung ab. 1840/41 leistete er Militärdienst als Apotheker im Garnisionslazarett Berlin. 1842 bestand Heintz die Staatsprüfung als Apotheker I. Klasse. Seit 1841 studierte er an der Universität Berlin Naturwissenschaften und Philosophie. 1844 promovierte er mit der Dissertation »De acido saccharico eiusque salibus« zum Dr. phil. und eröffnete ein Privatlaboratorium. 1846 habilitierte er sich an der Universität Berlin für das Fach Chemie. 1850 wurde Heintz als außerordentlicher Professor für Chemie an die Universität Halle berufen und 1855 zum ordentlichen Professor befördert. Die Vorlesungen hielt Heintz zunächst in seiner Privatwohnung ab, 1862 konnte er den Bau eines neuen Labor- und Lehrgebäudes mit 40 Arbeitsplätzen (Mühlpforte 2) durchsetzen. Durch die Gründung des landwirtschaftlichen Instituts und die steigenden Studentenzahlen im Fach Pharmazie erwies sich das neue Gebäude jedoch recht bald als zu klein.
Heintz’ Tätigkeit umfasste, wie damals üblich alle Bereiche der Chemie, widmete sich jedoch vor allem der Untersuchungen von Fetten und organischen Stickstoffverbindungen. Mit seinen Forschungen über die Einwirkungen der Monochloressigsäure auf Alkohole und Phenole erschloss er neue Stoffklassen (Ester). Außerdem veröffentlichte er ein umfassendes Lehrbuch der Zoochemie (1853) und einen Leitfaden für die qualitative chemische Analyse (1875). Seine Forschungen über Acetonamine konnte Heintz, der auch mehrfach als Dekan der Philosophischen Fakultät amtiert hatte, nicht zum Abschluss bringen, da er an einer Typhusinfektion verstarb.

Quellen: Chronik 1880/81, S. 9 ff.; Johannes Asen, Gesamtverzeichnis des Lehrkörpers der Universität Berlin, Band 1 (1810–1974), Leipzig 1955, S. 74; Horst Remane und Christine Schmoll, Chemie an der Universität Halle, Berlin 1997, S. 10.

Autor: HE

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