Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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Johann Christoph Krause

geboren:14. Dezember 1749 Artern
gestorben:30. September 1799 Halle
Konfession:evangelisch
Vater:

Johann Christoph Krause

Da der Universitätsbeamte bei Krauses Immatrikulation an der halleschen Universität am 25. April 1769 die Mutter ins Matrikelverzeichnis eintrug, ist davon auszugehen, dass der Vater bereits tot war. Dass er sich für das Theologiestudium in Halle entschied und während des Studiums als Informator an den Franckeschen Stiftungen arbeitete, gibt zudem einen Hinweis darauf, dass er aus einfachen Verhältnissen stammte.

Nach dem Studium arbeitete Krause als Lehrer am Kloster Berge bei Magdeburg, kehrte aber bald wieder nach Halle zurück und hörte hier einige rechtswissenschaftliche Vorlesungen. 1778 schloss er das Studium endgültig mit dem Magistertitel ab. Anschließend gab er als Privatzdozent verschiedene Vorlesungen zu historischen Themen wie der Reichshistorie oder zu Statistik.

Am 8. März 1787 wurde Krause zum außerordentlichen Professor der Philosophischen Fakultät berufen. Damit profitierte er von einer deutlichen Erhöhung des Etats der Universität, die König Friedrich Wilhelm II. Anfang desselben Jahres gewährt hatte. Man antwortete damit auf eine Entwicklung, die sich nicht nur in Halle zeigte. Die philosophischen Fächer, allen voran die Geschichte und die Philologien, wurden immer bedeutender als Hilfswissenschaften für die höheren Fakultäten und erfuhren so eine Aufwertung. Folglich wurde das zusätzliche Geld vor allem an dieser Fakultät eingesetzt, nicht zuletzt wurden mehrere Professoren eingestellt - so auch Krause. Schon Anfang des folgenden Jahres konnte Krause auf die ordentliche Professur der Philosophie und Geschichte aufsteigen. Ab 1795 wurde ihm zudem gestattet, an der Juristischen Fakultät Vorlesungen zum Staatsrecht zu halten.

Seine Werke, wie etwa die Geschichte des Hauses und Fürstentums Anhalt (1780-82), wie auch seine Vorlesungen fanden die Aufmerksamkeit der Zeitgenossen und Studenten, ohne dass er große Berühmtheit erlangte.

Krause heiratete Wilhelmine Keferstein, eine Tochter des Papiermüllers Georg Christoph Keferstein (1723-1802). Sie stammte damit aus einer der bedeutendsten Fabrikantenfamilien Halles im 18. Jahrhundert. Auch ihre Brüder waren allesamt Fabrikanten oder Kaufleute. Eine ihrer Schwestern heiratete ebenfalls einen halleschen Professor: Caroline war mit dem Botanikprofessor Kurt Sprengel (1766-1833) verheiratet. Krause erlangte im August 1798 das hallesche Bürgerrecht.

Quellen: Förster, S. 236; Meusel, Bd. 7, Leipzig 1808, S. 328; NDB (Adolph Keferstein), Bd. 11, Berlin 1977, S. 392; UAHW Originalmatrikel nach 1744, Bd. 2, Bl. 121; UAHW Rep 3, Nr. 249 Ernennung der ordentlichen und außerordentlichen Professoren der Philosophischen Fakultät (1766-1798); Weidlich, Bd. 3, Halle 1783, S. 179f.

Autorin: JS

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