Konrad Pohle
geboren: | 6. September 1899 Leipzig |
gestorben: | 1. Februar 1988 Halle |
Konfession: | evagenlisch-lutherisch bis 1931, deutsch-völkische Glaubens-bewegung bis zum Verbot, dann ohne |
Vater: | Universitätsprofessor |
Konrad Pohle
Pohle legte 1917 in Frankfurt am Main das Notabitur ab und wurde eingezogen. Eingesetzt an Ost- und Westfront wurde er mit dem Eisernen Kreuz II. Klasse ausgezeichnet. 1919 begann er das Medizinstudium in Leipzig, unterbrach es aber durch Einsätze in Freicorps (1919 Angehöriger der Brigade Reinhard, Kampf gegen den Spartakusaufstand, 1920 Zeitfreiwilligenregiment Leipzig, Teilnahme am Kapp-Putsch). Er setzte das Studium in Würzburg, München und wieder Leipzig fort. 1923 trat er erneut in das Zeitfreiwilligenregiment Leipzig ein und nahm an der Reichsexekution gegen Sachsen teil. Das praktische Jahr absolvierte Pohle 1923 am Pathologischen Institut und an der Medizinischen Klinik der Universität Leipzig. 1924 erhielt er die Approbation, 1925 promovierte er an der Universität Leipzig. Von 1924 bis 1926 war er Assistent an der Medizinischen Poliklinik der Universität Würzburg, von 1926 bis 1929 am Physiologischen Institut der Universität Frankfurt als Stipendiat der Notgemeinschaft. 1929 arbeitete er als Arzt in einer Lungenheilstätte. 1930 erhielt er eine Assistentenstelle am Pharmakologischen Institut der Universität Halle und habilitierte sich 1934 für Pharmakologie. Ab 1936 nahm er an Wehrmachtsübungen teil. 1939 zum außerordentlichen Professor ernannt, wurde Pohle im selben Jahr eingezogen und diente als beratender Pharmakologe in Polen, Frankreich, Russland, Rumänien, Ungarn (letzter Dienstgrad: Oberstabsarzt, ausgezeichnet mit dem Kriegsverdienstkreuz 2. Klasse mit Schwertern). 1945 geriet er in amerikanische Kriegsgefangenschaft, im Juli 1945 kehrte er nach Halle zurück und wurde Leiter des Pharmakologischen Instituts. 1946 entließ ihn die Universität nach heftigen Auseinandersetzungen mit dem Vorsitzenden des Hauptbetriebsrates, stellte ihn jedoch später wieder ein. 1949 vertrat er zugleich den vakanten Lehrstuhl in Leipzig. 1950 wurde er drei Mal verhaftet und wegen seiner »militaristischen Einstellung« verhört. 1951 ernannte ihn die Landesregierung zum Professor mit vollem Lehrauftrag.
Organisationen: 1930/31 Mitglied der NSDAP, 1934 NSV.
Quellen: UAHW, Rep. 11, PA 974 (Pohle) (Teil I); UAHW, Rep. 6, Nr. 1407.
Autor: HE