Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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Drebinger, Ingeborg

geboren:10. April 1924 in Torgau
  
  
  

Drebinger, Ingeborg

Ingeborg Drebinger arbeitete am Pharmakologischen Institut in Halle. Sie und ihre Familie gehörten der Religionsgemeinschaft Jehovas Zeugen an, die bereits zur NS-Zeit politisch verfolgt worden war. 1950 wurden Jehovas Zeugen durch das Ministerium des Inneren der DDR verboten. Zahlreiche Mitglieder wurden in Schauprozessen zu langährigen Zuchthausstrafen verurteilt. Ihnen wurde Verfassungswidrigkeit, antisowjetische Hetze und Spionage vorgeworfen. 1950, kurz nach dem Verbot, wurden Drebinger und ihre Eltern verhaftet und ins Zuchthaus „Roter Ochse“ in Halle gebracht. Nach zwei Monaten wurde Ingeborg Drebinger entlassen und nahm ihre Arbeit am Pharmakologischen Institut wieder auf. Ihr Verlobter Peter Meyer, ebenfalls Angehöriger von Jehovas Zeugen, floh 1950 nach West-Berlin. Drebinger folgte ihm drei Jahre später.

Während ihrer Inhaftierung fertigte sie aus ihren täglichen Brotrationen zwei Plastiken, die ihren Verlobten und sich selbst darstellen. 

Quellen: 

https://www.orte-der-repression.de/einrichtung.php?id=58 (Stand 10.02.2023)

Besier, Gerhard/ Katarzyna Stoklosa (Hgg.).: Jehovas Zeugen in Europa, Geschichte und Gegenwart, Bd. 3, Berlin 2018, 209f.

Dirksen, Hans-Hermann: „Keine Gnade den Feinden unserer Republik“. Die Verfolgung der Zeugen Jehovas in der SBZ/DDR 1945-1990. Berlin 2001

Scherrieble, Joachim (Hg): Der Rote Ochse Halle (Saale): politische Justiz 1933-145/1945-1989, Katalog zu den Dauerausstellungen, Berlin 2008, 376

Schilling, Falko: Die Zeugen Jehovas in der SBZ/DDR 1945 bis 1951. Neuanfang, Behinderung und Verfolgung. Halle (Saale) 2014

Autor: AK

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