Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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Freidank, Gunther

geboren:01. Juni 1941 in Wittenberg
gestorben:16. Juli 2013 in Kropstädt
  
  

Freidank, Gunther

Freidank absolvierte 1959 sein Abitur an der EOS „Philipp Melanchthon" in Wittenberg.

Er meldete sich freiwillig zum Wehrdienst der NVA, verweigerte jedoch schließlich aufgrund eines Schreibverbotes an die Westverwandtschaft. 

1959 nahm er ein Studium der Agrarwissenschaften an der Martin-Luther-Universität auf.

Als er 1962 nicht dem Kampfaufruf der FDJ zum „freiwilligen" Dienst in der Armee folgte, wurde Freidank aus der FDJ ausgeschlossen. Nach diesem Zwischenfall und einer weiteren kritischen Aussage seinerseits über die wirtschaftlichen Verhältnisse in der DDR wurde ein Disziplinarverfahren gegen ihn beantragt. 

In diesen Verfahren wurden ihm und einem weiteren Kommilitonen, nach Ermittlungen durch das Ministerium der Staatssicherheit, vorgeworfen, in Befürchtung einer baldigen Exmatrikulation  Kopien ihrer Studentenausweise zum Zwecke einer geplanten Republikflucht angefertigt haben zu lassen. Verantwortlich für die Kopien wurde ein weiterer Kommilitone der beiden gemacht, der bereits zuvor aufgrund seiner angeblichen Agententätigkeit für den Westen exmatrikuliert worden war. 

Freidank und sein Kommilitone wurden mit sofortiger Wirkung vom Studium beurlaubt.

Ab August 1962 arbeitete Freidank zur Bewährung im VEB „Gummi-Werke Elbe" in Wittenberg. Obwohl ihm eine Rückkehr an die Universität offiziell nicht verwehrt worden war, kehrte er nicht nach Halle zurück. Nach der Ermutigung durch seinen Gruppenleiter im VEB, ein weiteres Studium zu beginnen, immatrikulierte er sich 1965 in der Fachschule Fürstenwalde für das Fach Kunststoffverarbeitung. Das Fernstudium schloss er 1970 ab. 46 Jahre arbeitete Freidank für die ehemals „Gummi-Werke Elbe“, heute TIPTOP Oberflächenschutz GmbH in Wittenberg. 2003 ging er in Rente.

Freidank verstarb im Juli 2013 in der Nähe von Wittenberg.

Quellen: 

UAHW Rep. 12, Nr. 66 Freidank

UAHW Rep.14, Nr. 23.

Autor: AK

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