Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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Martin Schmeitzel

geboren:28. Mai 1679 Kronstadt/Siebenbürgen
gestorben:30. Juli 1747 Halle
Konfession:evangelisch
Vater:Michael Schmeitzel, Pfarrer in Kronstadt

Martin Schmeitzel

Schmeitzel besuchte die Stadtschule in Kronstadt und wechselte anschließend auf das dortige Gymnasium. Er hatte den Vater bereits früh verloren und war dadurch gezwungen, während der Schulausbildung als Hofmeister zu arbeiten. Diese Tätigkeit ermöglichte ihm zudem seine ersten Reisen durch Ungarn, Polen und Sachsen, bevor er sich am 8. Januar 1700 an der Universität Jena für das Theologiestudium einschrieb. Er wechselte nach Wittenberg und Greifswald. Im Mai 1707 schrieb er sich in Halle ein. Er war weiterhin als Hofmeister, u.a. für schwedische Adlige, tätig. Dies verschaffte ihm wiederum Reisen nach Schweden und Dänemark.

Im Alter von 33 Jahren vergleichsweise spät erwarb er 1712 in Jena die Magisterwürde und war als Privatdozent an der Philosophischen Fakultät tätig. 1718 konnte er als Adjunkt an der Fakultät aufsteigen, erstmals also mit einem festen Gehalt verbunden. Am 18. November 1722 erhielt er den Ruf als ordentlicher Professor in Jena. Er erarbeitete sich vor allem auf dem Gebiet des Staatsrechts und der Geschichte große Expertise. Gleichzeitig war er Aufseher der Universitätsbibliothek.

Am 13. September 1731 berief ihn der preußische König als ordentlichen Professor der Geschichte und des öffentlichen Rechts an die Juristische Fakultät der Universität Halle und ernannte ihn gleichzeitig zum Hofrat. Diese Stelle behielt er bis zu seinem Tod. Wissenschaftlich war Schmeitzel sehr anerkannt. Besonders auf dem Gebiet der Heraldik machte er sich einen Namen.

Schmeitzel war zweimal verheiratet. Mit beiden Eheschließungen bewegte er sich jeweils innerhalb seines eigenen gesellschaftlichen Standes. 1713 heiratete er die Tochter einer Jenenser Stadtrichters, Regina Elisabeth Meyer. 1730 heiratete er die Witwe des Superintendenten Johann Friedrich Bauch in Apolda, Anna Catharina geb. Ehlingen (gest. 1745). Aus der ersten Ehe gingen mehrere Töchter hervor.

Quellen: ADB, Bd. 31, Leipzig 1890, S. 633f.; Dreyhaupt, S. 710; Förster, S. 258f.; Günther, Johannes: Lebensskizzen der Professoren der Universität Jena seit 1558 bis 1858, Jena 1858 (ND Aalen 1979), S. 194; Jauernig, Reinhold/Steiger, Marga: Die Matrikel der Universität Jena, Bd. 2 (1652- 1723), Weimar 1977, S. 701; MV Halle I, S. 389; UAHW Rep 3, Nr. 242 Bestallung und Besoldung der Professoren der Juristischen Fakultät, Bd. 2 (1730-1754).

Autorin: JS

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