Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Theodor Ackermann

Theodor Ackermann

geboren: 17. September 1825 Weimar
gestorben: 22. November 1896 Halle
Konfession: evangelisch
Vater: Rechtsanwalt

Theodor Ackermann

Das Gymnasium besuchte Ackermann in Greifswald, die Reifeprüfung legte er 1847 ab. Er studierte Medizin an den Universitäten Greifswald, Würzburg und Prag. 1852 legte er in Rostock das Staatsexamen ab promovierte an der Universität Rostock mit der Dissertation »Über Placenta praevia« zum Dr. med. Er erhielt eine Assistentenstelle an der chirurgischen Universitätsklinik und habilitierte sich 1856 mit einer Schrift über Wirkungen von Erbrechen auslösenden Substanzen. 1859 wurde Ackermann zum außerordentlichen Professor ernannt und erhielt Mittel zur Gründung einer Universitätspoliklinik. Im selben Jahr veröffentlichte er vielbeachtete Untersuchungen über die Choleraepidemie des Jahres 1859. 1863 lehnte Ackermann einen Ruf auf einen Lehrstuhl für innere Medizin an der Universität Dorpat ab, da sein Interesse mittlerweile der Pathologie galt. Er gründete ein pathologisches Institut und wurde 1865 zum ersten ordentlichen Professor der Universität Rostock für dieses Fach ernannt. Außerdem lehrte Ackermann pathologische Anatomie und Pharmakologie, neben wichtigen pharmakologischen Untersuchungen u. a. über Digitalis gab er ein Handbuch für Seefahrtsmedizin (»Anweisung zur Erkenntnis und Behandlung der wichtigsten äußerlichen Verletzungen und inneren Krankheiten auf Seeschiffen«,1869) heraus. Im Krieg 1870/71 war er als Dirigierender Arzt des Preußischen Sanitätszuges Nr. VII eingesetzt und erhielt das Eiserne Kreuz II. Klasse am weißen Band und das Ritterkreuz des Mecklenburgischen Hausordens der wendischen Krone. 1873 nahm Ackermann den Ruf auf das Ordinariat für pathologische Anatomie an der Universität Halle an, nicht zuletzt deshalb, weil er hier seine Vorstellungen für den Neubau eines Instituts verwirklichen konnte. Ackermann forschte vor allem über die Krankheiten der innen Organe, etwa zur Leberzirrhose und Krebserkrankungen. Von 1866 bis 1896 war er Mitherausgeber des Deutschen Archivs für klinische Medizin. Mehrfach stand er der Medizinischen Fakultät als Dekan vor, 1884/85 war er Rektor der Universität.

Quellen: UAHW, Rep. 11, PA 3843 (Ackermann) (darin Kopie der PA des UA Rostock und Aufsatz W. Teichmann über Ackermann (1997).

Autor: HE

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