Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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Erich Bessel-Hagen

geboren: 12. September 1898 Charlottenburg als Erich Bessel
gestorben: 29. März 1946 Bonn
Konfession: evangelisch
Vater: Professor, Direktor des städtischen Krankenhauses Charlottenburg-Westend

Erich Bessel-Hagen

Nach dem Besuch des Kaiserin Augusta-Gymnasiums in Charlottenburg arbeitete der wegen einer Behinderung Kriegsuntaugliche ab 1917 als wissenschaftlicher Hilfsarbeiter in der kartographischen Abteilung des Generalstabes. Zugleich hörte er Vorlesungen an der Universität Berlin über Mathematik und Physik. Zugleich befasste er sich mit alter Geschichte. 1920 promovierte er hier mit einer Arbeit über die Variationsrechnung. Von 1921 bis 1923 war Bessel-Hagen wissenschaftlicher Privatassistent bei Felix Klein an der Universität Göttingen. Unterstützt durch die Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft arbeitete Bessel-Hagen über elliptische Modulfunktionen und habilitierte sich im Sommer 1925 an der Universität Göttingen für reine Mathematik. 1927 habilitierte er sich nach Halle um, mit Beginn des Wintersemester 1928/29 wechselte er jedoch zu Otto Toeplitz nach Bonn, wo er einen Lehrauftrag für Geschichte und Didaktik der Mathematik erhielt. Bessel-Hagen, der privat sehr zurückgezogen lebte, engagierte sich nach der Entlassung der jüdischen Kollegen und während des Krieges besonders stark in der Lehre, wodurch er kaum publizieren konnte. Obwohl er wegen seiner Unterstützung für entlassene Juden als »politisch nicht zuverlässig« galt, so ein Gutachten des NS-Dozentenbundes, wurde Bessel-Hagen 1939 zum außerplanmäßigen Professor ernannt.

Organisationen: -

Quellen: UAHW, Rep. 11, PA 4447 (Bessel-Hagen); Höpfner, S. 478f.; Kürschner; BA R 4901 Nr. 13259

Autor: HE

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