Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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Heinz Henseler

geboren: 7. Mai 1885 Euskirchen
gestorben: 12. Februar 1968 München
Konfession: katholisch
Vater: Gutsbesitzer

Heinz Henseler

Henseler besuchte die Elementarschule seines Heimatortes und erhielt nebenher Privatunterricht. Das Gymnasium besuchte er in Bonn (Reifeprüfung 1903). Danach arbeitete Henseler auf einem Gut im Rheinland. Ab Ostern 1904 war er Wirtschafter eines Rittergutes in Mecklenburg-Strelitz. Studienreisen führten ihn nach Dänemark und Schweden. Von Ostern 1905 bis Oktober 1905 verwaltete er ein Stadtgut in Werxhausen (Kreis Duderstadt). 1905/06 diente Henseler als Einjährig Freiwilliger bei einem Artillerieregiment. Zum Wintersemester 1906/07 bezog er die Universität Halle, um Landwirtschaft zu studieren. Während der Semesterferien arbeitete er in der Landwirtschaft. 1907 unternahm er eine Reise nach England und Schottland, um hier die Zucht des schweren Pferdes zu studieren. 1909/10 war Henseler vertretungsweise Assistent der Abteilung für Meteorologie und Pflanzenbau im Landwirtschaftlichen Institut der Universität Halle. Im August 1910 promovierte er mit einer Arbeit über das spezifische Gewicht und die chemische Zusammensetzung der Knochensubstanz von Lauf- und Schrittpferden in ihrer Beziehung zur Knochenfestigkeit. Ab Oktober 1910 war Henseler leitender Assistent in der Abteilung Tierzucht und Molkereiwesen. Hier befasste er sich vor allem mit der Anwendung der Mendelschen Gesetze auf die Tierzucht. 1913 habilitierte er sich mit einer Arbeit über die Anwendung von Mast und Hunger bei Schweinen, speziell dem Einfluss der Ernährung auf die morphologische und physiologische Gestaltung des Tierkörpers. Während des Ersten Weltkrieges war Henseler als Offizier an der Westfront zunächst in einem Artillierieregiment, dann im Stab des Generalkommandos der XV. Armee eingesetzt. 1916 wurde er formal auf ein Extraordinariat an der Universität Göttingen berufen, 1920 nahm er den Ruf auf ein Ordinariat an der TH München an, wo er Tierzucht und Züchtungsbiologie lehrte. Zugleich nahm er einen Lehrauftrag an der Universität München war. Zu Studienzwecken – und zum Ankauf von Tieren – reiste Henseler in zahlreiche europäische Länder, außerdem nach Nordafrika, Australien, Neuseeland und französisch Indochina. Das Spektrum seiner Arbeiten war breit. Neben der Pferdezucht forschte er über Schafe und Schweine. Ebenfalls befasste er sich mit der Kleintierzucht, u. a. gehörte er der Reichssportkommission für das Hundewesen an und war Präsident des Reichsverbandes für das deutsche Katzenwesen. Außerdem veröffentlichte Henseler zur Geschichte der Zucht, die er anhand von historischen und volkskundlichen Quellen aufarbeitete. 1945 wurde Henseler beurlaubt und 1948 emeritiert. Für sein wissenschaftliches Werk wurde er mit zahlreichen deutsche und französischen Auszeichnungen geehrt.

Organisationen: in Halle Vorsitzender des Akademischen Landwirtschaftsvereines; Mitglied der NSDAP (Nr. 3 201 203), NSLB, Kampfbund für deutsche Kultur, NSV, RLB

Quellen: UAHW, Rep. 21, Abt. III Nr. 148; BA R 4901/13266; Kürschner.

Autor: HE

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