Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Otto von Herff

Otto von Herff

geboren: 15. Juni 1856 Toluca (Mexico)
gestorben: 30. April 1916 Basel (Schweiz)
Konfession: evangelisch
Vater: Professor

Otto von Herff

Otto von Herff besuchte zunächst Schulen in Mexiko-Stadt, wo sein Vater an der Medizinischen Schule lehrte. 1868 kam er nach Deutschland, in Darmstadt besuchte er das Ludwigsgymnasium. Nach der Reifeprüfung (1875) studierte von Herff Medizin an der Universität Bonn Medizin. 1879 erhielt er die Approbation und promovierte zum Dr. med. 1880/81 volontierte von Herff an Universitätskliniken in München, Wien, Berlin, Kiel, Strassburg und Heidelberg. Militärdienst leistete er nur kurz, da er als nicht felddiensttauglich ausgemustert wurde. Im Mai 1881 erhielt von Herff eine Stellung als Assistenzarzt an der chirurgischen Universitätsklinik Gießen. 1882 ließ er sich in Darmstadt als Arzt nieder. Wenig später wurde ihm die Stelle des dirigierenden Arztes am Darmstädter Elisabethstift übertragen. 1889 habilitierte er sich an der Universität Halle mit der Schrift »Beiträge zur Lehre der Galatorrhoe« für das Fach Gynäkologie und Geburtshilfe und wurde Erster Assistent an der Frauenklinik. 1892 vertrat er den erkrankten Rudolph Kaltenbach in der Leitung der Frauenklinik, 1894 erhielt von Herff den Professorentitel. Da das Preußische Kultusministerium die Ernennung von Herffs zum besoldeten außerordentlichen Professor ablehnte, nahm er 1901 einen Ruf nach Basel an. Dort war er ordentlicher Professor und Direktor Universitätsfrauenklinik. Von Herff verfasste einen umfangreichen »Grundriss der geburtshülflichen Operationslehre« (1894) und plädierte öffentlich für eine gründlichere Ausbildung der Ärzte auf dem vernachlässigten Gebiet der Geburtshilfe und Gynäkologie. Neben wissenschaftlichen Schriften, etwa über die Behandlung von Nachgeburtsblutungen und Scheidenmykosen, ließ er mehrere seiner kämpferisch gehaltenen Vorträge drucken, so sein »Mahnwort an die Ärzte« zum »Kampf gegen das Kindbettfieber« (1908). Außerdem war er Mitherausgeber der Enzyklopädie der Geburtshilfe und Gynäkologie (1900).

Quellen: UAHW, Rep. 11, PA 7728 (von Herff); Dt. Biograph. Jb. 1914–1916, S. 358.

Autor: HE

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