Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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Philipp Caspar Junghans

geboren:15. September 1738 Römhild/Thüringen
gestorben:31. Mai 1797 Halle
Konfession:evangelisch
Vater:Johann Peter Junghans, Hufschmied

Philipp Caspar Junghans

Junghans wuchs in einfachen Verhältnissen auf. Über seine voruniversitäre Bilung ist nichts bekannt. Er schrieb sich am 14. Mai 1757 an der halleschen Universität ein und studierte zunächst Theologie, wechselte bald aber in das medizinische Fach. Diese Entscheidung kann auch als eine Art „Familienerbteil“ verstanden werden, denn der Beruf des Hufschmieds setzte basale veterinärmedizinische Kenntnisse voraus. Möglicherweise erhielt Junghans im väterlichen Handwerk seine Vorbildung.

Junghans war während des Studiums gezwungen, seinen Lebensunterhalt durch das Halten von botanischen Vorlesungen zu verdienen. Dies war auch ohne akademischen Grad möglich. So verlängerte sich sein Studium gravierend. Erst nach 14 Jahren schloss er es 1770 im Alter von 32 Jahren mit dem Doktortitel ab. Im selben Jahr wurde er zum Demonstrator der Botanik ernannt und hatte so die Oberaufsicht über den Botanischen Garten. Demonstrator blieb er bis zu seiner Berufung auf die außerordentliche Professur für Medizin und Botanik 1787. Zu diesem Zeitpunkt war er bereits 48 Jahre alt. Ein Jahr später erfolgte die Ernennung zum Ordinarius der Medizin und der Botanik.

Junghans gelang ganz wesentlich die Aufwertung des Botanischen Gartens. Die zur Verfügung stehende Fläche konnte unter seinem Direktorat deutlich erweitert werden. Zudem entstand erstmals eine Zusammenstellung des Pflanzenbestands sowie die ersten Gewächshäuser. Darüber hinaus konnte die Universitätssternwarte eingerichtet werden.

Organisationen:

1779 Mitglied der Naturforschenden Gesellschaft Halle

Quellen: Ersch/Gruber, Sect. 2, Theil 19, Leipzig 1852, S. 43; Förster, S. 229; Kaiser/Krosch, Teil II., S. 419-426; Müller, Walter: Philipp Caspar Junghans. Der „Neubegründer" des Botanischen Gartens, in: Ekkehard. Familien- und Regionalgeschichtliche Forschungen, NF 4(1997)3, S. 86-89; StaH FA, Nr. 6650; UAHW Originalmatrikel nach 1744, Bd. 2, Bl. 80; UAHW Rep. 3, 243 Ernennung der außerordentlichen und ordentlichen Professoren der Medizinischen Fakultät, Bd. 2 (1743-1795).

Autorin: JS

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