Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Noch kein Bild vorhanden.

Benedictus Niese

geboren: 24. November 1849 Burg auf Fehmarn
gestorben: 1. Februar 1910 Halle
Konfession: evangelisch-lutherisch
Vater: Pastor

Benedictus Niese

Niese besuchte das Domgymnasium Schleswig und studierte klassischen Philologie und Geschichte an den Universitäten Kiel und Bonn. Am Krieg 1870/71 nahm er als Freiwilliger im Magdeburger Füsilierregiment Nr. 36 teil. 1872 bestand er das Staatsexamen und promovierte an der Universität Kiel mit der Dissertation »De Stephani Byzantii auctoribus commentatio« zum Dr. phil. Kurze Zeit war er als Gymnasiallehrer in Flensburg tätig, von 1873 bis 1876 bereiste Niese Frankreich, Italien und Griechenland. 1876 habilitierte er sich an der Universität Göttingen für das Fach Alte Geschichte mit der Arbeit »Der homerische Schiffskatalog als historische Quelle«. Bereits 1877 wurde er als außerordentlicher Professor an die Universität Marburg berufen und 1879 zum ordentlichen Professor für Alte Geschichte und klassische Philologie ernannt. 1881 wechselte Niese nach Breslau, 1885 kehrte jedoch nach Marburg zurück. Hier verfasste er einen erfolgreichen »Gundriss der römischen Geschichte« (1889, 3. Auflage 1905) und sein Hauptwerk, eine dreibändige »Geschichte der griechischen und mazedonischen Staaten seit der Schlacht bei Chaeronea« (1893, 1899, 1903). Zwischen 1885 und 1896 gab er in sieben Bänden die Werke des Geschichtsschreibers Flavius Josephus heraus. Außerdem verfasste er zahlreiche Schriften zur Entstehung und Bearbeitung antiker Quellen (u. a. »Kritik der beiden Makkabäerbücher«, 1900). 1906 nahm Niese den Ruf an die Universität Halle an. 1909 erbat sich Niese Urlaub, um in den römischen Bibliotheken Werke von des Geographen Strabon einzusehen. Das Mitglied zahlreicher Akademien und des Deutschen Archäologischen Institutes erkrankte, bevor es den Urlaub antreten konnte.

Quelle: UAHW, Rep. 11, PA 11985 (Niese); NDB Band 19, S. 241; Weber, Biographisches Lexikon zur Geschichtswissenschaft, S. 410 f.

Autor: HE

Zum Seitenanfang