Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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Theodor Heinrich Anton Schmalz

geboren:17. Februar 1760 Hannover
gestorben:20. Mai 1831 Berlin
Konfession:evangelisch
Vater:Friedrich Wilhelm Schmalz (1724-1763), Kriegskanzlist

Theodor Heinrich Anton Schmalz

Theodor Schmalz besuchte das Gymnasium in Hannover und in Stade, bevor er sich am 22. Mai 1777 an der Universität Göttingen für das Studium der Theologie und der Philosophie einschrieb. Er wechselte schließlich in die Rechtswissenschaften und war nebenbei als Hofmeister tätig. Ab 1785 las Schmalz in Göttingen als Privatdozent. Im darauffolgenden Jahr wurde er von der Universität Rinteln zum Doktor der Rechte promoviert.

1787 erhielt Schmalz einen Ruf auf die außerordentliche Professur der Rechte in Rinteln. 1788 konnte er auf die dortige ordentliche Professur aufsteigen. Im selben Jahr wurde er jedoch auf eine ordentliche Professur nach Königsberg berufen. Dort war er zudem ab 1798 Konsistorialrat und wurde 1801 zum Kanzler und Direktor der Königsberger Universität ernannt.

Am 19. Juni 1802 ernannte ihn Friedrich Wilhelm III. zum ordentlichen Professor für Staats- und Völkerrecht, zum Universitätsdirektor und Geheimen Justiztrat sowie zum Ordinarius der Universität Halle.

Nach der Einnahme der Stadt durch die Franzosen und der Schließung der Universität 1806 stand Schmalz im Kontakt mit dem preußischen König über eine eventuelle Verlagerung der Universität Halle nach Berlin. Friedrich Wilhelm III. entschied sich schließlich für eine eigene Universitätsgründung in Berlin, in deren Planung Schmalz ab 1807 eng eingebunden war. 1810/11 war er der Gründungsrektor der Berliner Friedrich-Wilhelms-Universität.

Das hohe Ansehen, über das Schmalz verfügte, leidete jedoch, als er 1815 Kritik an den preußischen Freiheitskämpfern äußerte. Zum einen warf er ihnen vor, sich in moralisch zweifelhaften Geheimbünden zusammen zu finden. Zum anderen zweifelte er an ihrer Motivation für die Beteiligung am Kampf gegen Napoleon. Er stieß damit auf heftigen Widerspruch. Seine Schriften wurden beispielsweise beim Wartburgfest 1817 als reaktionär verbrannt, sein Ruf war langfristig beschädigt. Auch seine familiären Netzwerke – er war mit dem Held der Befreiungskriege und Reformer des preußischen Heeres, Gerhard von Scharnhorst (1755-1813) verschwägert – nützten ihm hier nichts.

Schmalz war in zahlreichen Freimaurerlogen tätig, zuletzt Großredner und Logenmeister in Berlin. Er erhielt den Roten Adlerorden und den Orden des Königs von Württemberg.

Schmalz hatte am 25. Oktober 1787 in Celle Louise Elisabeth Edelmann (geb. 1760) geheiratet. Das Paar hatte mehrere Kinder, von denen ein Sohn Offizier wurde. Im Juni 1806 hatte er das hallesche Bürgerrecht erlangt.

Quellen: ADB, Bd. 31, Leipzig 1890, S. 624ff.; Kraus, Hans-Christof: Theodor Anton Heinrich Schmalz (1760-1831): Jurisprudenz, Universitätspolitik und Publizistik im Spannungsfeld von Revolution und Restauration. Frankfurt am Main 1999; NDB, Bd. 23, Berlin 2007, S. 120f.; StAH FA, Nr. 5790; UAHW Rep 3, Nr. 242 Bestallung und Besoldung der Professoren der Juristischen Fakultät, Bd. 3 (1755-1805).

Autorin: JS

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