Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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Hans Achelis

geboren: 16. März 1865 Hastedt bei Bremen
gestorben: 25. Februar 1937 Leipzig
Konfession: evangelisch
Vater: Pfarrer, Universitätslehrer

Hans Achelis

Achelis besuchte mehrere Schulen in Bremen und Barmen, die Abiturprüfung legte er in Marburg ab, wohin sein Vater berufen worden war. Er studierte Theologie und angrenzende Gebiete, vor allem Archäologie, in Marburg, Erlangen, Berlin und wieder Marburg. Er promovierte an der Universität Göttingen zum Lic. theol. und mit der Diessertation "Acta SS. Nerei et Achillei" zum Dr. phil. Marburg (»Das Symbol des Fisches und die Fischdenkmäler der römischen Katakomben«, 1887). 1893 habilitierte er sich an der Universität Göttingen, ab 1901 wirkte er als außerordentlicher Professor an der Universität Königsberg. 1913 erhielt Achelis einen Ruf auf den kirchenhistorischen Lehrstuhl der Universität Halle, 1916 wechselte er nach Bonn, 1918 nach Leipzig. Achelis Forschungsgebiet war die alte Kirche, sein zweibändiges Werk »Christentum in den ersten drei Jahrhunderten« (1912, 1925) gehört, so die Neue Deutsche Biographie, zu den Standardwerken der Kirchengeschichte des Altertums. Außerdem untersuchte er die Heiligenverehrung der katholischen Kirche (»Die Martyrologien«, 1900) und widmete sich der frühchristlichen Architektur, Malerei und Plastik (»Entwicklungsgang der altchristlichen Kunst«, 1919). In den 30er Jahren befasste er sich mit der Kirchen- und Kunstgeschichte Neapels, u. a. publizierte er über die Fresken im Untergrund der Stadt (»Die Katakomben von Neapel«, 1936). Achelis, von Oktober 1932 bis Oktober 1933 Rektor der Universität Leipzig, trieb die Umgestaltung der Universität im nationalsozialistischen Geist voran. Jetzt 1933, so schrieb Helmut Heiber, meinte »der Theologe, die nationale Revolution betrachtend und biblisch geschult, nach der Zeit der Weissagung sei nun die Zeit der Erfüllung gekommen.«

Bemerkung: Johann Daniel Achelis, Sohn von Hans Achelis, gilt als Wegbereiter der Psychosomatischen Medizin. Anfang 1933 ging der überzeugte Nationalsozialist an das preußische Wissenschaftsministerium und setzte die Säuberung der Universitäten von Juden und politisch Missliebigen durch. Von 1934 bis 1945 lehrte er als Ordinarius für Physiologie an der Universität Heidelberg, ab 1937 hatte er einen Lehrauftrag für Medizingeschichte inne. 1945 entlassen, bekleidete er ab 1950 eine leitende Position bei der Firma Boehringer in Mannheim.

Organisationen: -

Quelle: NDB Band 1, S. 29. Heiber 2/I, S. 290. Für Johann Daniel Achelis (1898-1963) vgl. www.medizinische-fakultaet-hd.uni-heidelberg.de/Institutsgeschichte.111082.0.html. BA R 4901/13258

Autor: HE

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