Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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Friedrich Asinger

geboren: 26. Juni 1907 Freiland/Niederdonau (Österreich)
gestorben: 7. März 1999 Aachen
Konfession: gottgläubig, früher katholisch
Vater: Betriebsleiter

Friedrich Asinger

1926 legte Asinger die Reifeprüfung an der Oberrealschule Krems ab und studierte dann bis 1932 Chemie und andere Naturwissenschaften an der TH Wien. 1929 legte er die 1. Staatsprüfung, 1931 die 2. Staatsprüfung ab, 1932 promovierte er zum Dr. techn. Von 1932 bis 1935 war er außerplanmäßiger Assistent am Institut für Organische Chemie der TH Wien, 1935/36 Abteilungsleiter der Fa. Kareska Wien, einer Fabrik für chemisch präparierte Papiere, 1936/37 Chemiker bei der Vacuum Oil Company AG Wien-Kagvan. 1937 wechselte er als Chemiker in das Versuchslabor des Ammoniakwerkes Merseburg (Leuna-Werke). Schon bald Gruppenleiter im Versuchslabor, erhielt Asinger 1941 das Kriegsverdienstkreuz 2. Klasse. 1943 habilitierte er sich an der Reichsuniversität Graz durch die Einreichung von 17 Einzelarbeiten (kumulative Habilitation). Im Januar 1944 wurde er zum Dozenten für Organisch-chemische Technologie an der Universität Halle ernannt (Spezialist für fettfreie Waschmittel), sulfochlorierte Kohlenwasserstoffe und Aliphate (Paraffinkohlenwasserstoffe, Benzin). Nach der Deportation der Werksleitung wurde er 1945 Leiter des Hauptlaboratoriums der Leuna-Werke, von der Universität Halle jedoch als Dozent entlassen. Am 22. Oktober 1946 wurde Asinger bei der »Aktion Ossoawiachim« in die Sowjetunion verschleppt. Dort war er wissenschaftlicher Leiter für das Ministerium für chemische Industrie der UdSSR in Dsherschinsk (Nishni Nowgorod), von 1947 bis 1950 beschäftigte er sich – laut Personalakte im Universitätsarchiv – mit Monoolefinen. 1949 wurde Asinger von der Martin-Luther-Universität für den Nationalpreis vorgeschlagen, ein 1950 formulierter Antrag der Universität Halle, für ihn einen Lehrstuhl der Speziellen organischen Chemie einzurichten, scheiterte an seiner verzögerten, erst 1954 erfolgten, Rückkehr. Daher nahm er seine Tätigkeit in den Leuna-Werken wieder auf, 1955 wurde er Professor mit vollem Lehrauftrag an der Universität Halle, 1958 folgte er einem Ruf auf den Lehrstuhl der Organischen Chemie der Technischen Hochschule Dresden. 1959 nahm er einen Ruf an die TH Aachen an und siedelte nach Westdeutschland über. 1972 wurde Asinger in Aachen emeritiert.

Organisationen: Eintritt in die NSDAP am 1. April 1933 in Wien, 1937 nach Leuna überstellt (Mitglied Nr. 6 199 462), 1938 NSBDT, 1937 DAF, 1941 NSV, 1934/35 Mitglied der Vaterländischen Front. 1945 Eintritt in die SPD, Mitglied bis zum Entzug des Wahlrechtes als Ausländer.

Quellen: UAHW, Rep. 11, PA 3994 (Asinger); UAHW, Rep. 6, Nr. 1407.

Autor: HE

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