Gustav Aubin
geboren: | 13. März 1881 Reichenberg (Böhmen) |
gestorben: | 15. September 1938 München |
Konfession: | Protestant |
Vater: | Teppichfabrikant |
Gustav Aubin
Der aus einer französischen Hugenottenfamilie stammende Aubin besuchte die Schulen seiner Heimatstadt Reichenberg und absolvierte seinen Militärdienst in der k. u. k. Armee. Danach studierte er Rechts- und Staatswissenschaften in Berlin, Leipzig, Freiburg und München. 1905 Promotion in Freiburg zum Dr. jur., 1907 in München zum Dr. oec. publ. 1911 habilitierte sich Aubin in Erlangen für das Fach Nationalökonomie. Auf Bitten von Johannes Conrad habilitierte er sich 1912 an die Universität Halle um und fungierte als Redaktionssekretär der Conrad’schen Jahrbücher. Zugleich hatte er einen Lehrauftrag für Staatsbürgerkunde und Sozialversicherung. Im Mai 1915 trat er ins preußische Heer als Oberleutnant ein, für seinen Einsatz an der Front wurde er mit dem Eisernen Kreuz I. und II. Klasse dekoriert und erhielt das österreichische Militärverdienstkreuz. 1919 wurde Aubin zum Ordinarius für wirtschaftliche Staatswissenschaften an der Universität Halle berufen, 1927 lehnte er Rufe nach Jena und Frankfurt am Main ab. 1930 bis 1932 hatte Aubin das Amt des Rektors inne und wurde massiv von nationalsozialistischen Studenten angegriffen. Am 20. April 1933 trat er vom Amt des Prorektors zurück, für das Sommersemester 1933 wurde er beurlaubt. Im Wintersemester 1933/34 vertrat Aubin einen Lehrstuhl in Köln, 1934 wurde er im Austausch gegen Waldemar Mitscherlich an die Fakultät für Staatswissenschaften der Göttinger Universität versetzt. Bereits da ein gebrochener Mann, stellte der Wirtschaftshistoriker noch eine Arbeit über Leinenerzeugung und Leinenabsatz im östlichen Mitteldeutschland zur Zeit der Zunftkäufe fertig, die 1940 postum veröffentlicht wurde.
Organisationen: -
Quellen: UAHW, Rep. 11, PA 4006 (Aubin); DBE Bd. 1, S. 212; Heiber 1, S. 144–147.
Bild: UAHW
Autor: HE