Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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Georg Beer

geboren: 12. November 1865 Schweidnitz (Schlesien)
gestorben: 15. Februar 1946 Heidelberg
Konfession: evangelisch
Vater: Leutnant und Zahlmeister

Georg Beer

Beer besuchte verschiedene Schulen in Schlesien, die Abiturprüfung legte er 1884 in Posen ab. An der Universität Berlin studierte er Theologie und orientalische Sprachen. Danach war er als Hauslehrer in Mecklenburg tätig. 1888 promovierte Beer an der Universität Leipzigs mit einer auf der Auswertung Berliner und Oxforder Handschriften beruhenden Dissertation »Al-Gazzalis Makasid Al-Falasifat – Erster Teil: Die Logik« zum Dr. phil. 1889 legte er die erste theologische Prüfung ab und trat eine Stelle als Lehrer an einer Realschule in Rheinhessen an. 1891 promovierte er an der Universität Bonn zum Lic. theol. 1892 wurde Beer an der Universität Breslau für das Fach Altes Testament habilitiert. Da dort Mangel an Hörern herrschte, habilitierte sich Beer 1895 an die Universität Halle um und reichte dazu die Schrift »Der Text von Hiob Kap. VI–XIV« ein. Ab 1896 erhielt er eine Remuneration, danach ein Privatdozentenstipendium. 1900 wurde Beer als etatsmäßiger außerordentlicher Professor an die Universität Straßburg berufen. 1910 erhielt er ein Ordinariat an der Universität Heidelberg und war dort mehrfach Dekan der Theologischen Fakultät sowie 1921/22 Prorektor. Zur Jahresfeier am 22. November 1921 sprach Beer über »Die Bedeutung des Ariertums für die israelitisch-jüdische Kultur«, bezug nehmend auf antike Quellen über die Wanderungen im Mittelmeerraum. Als antisemitisch verstand Beer seine Rede nicht, denn es sei zwar »viel, was das Judentum« dem Ariertum verdanke, es sei »aber noch mehr, was wir dem Judentum verdanken«. Von völkisch geprägten Mutmaßungen und Vorurteilen waren auch Beers andere Veröffentlichungen zum Alten Testament, sowie seine Lexikonartikel in Pauly-Wissowas Realenzyklopäde und der Enzyklopädie Religion in Geschichte und Gegenwart geprägt. 1935 wurde Beer emeritiert.

Organisationen: 1917/18 Vaterlandspartei; nach 1933 NSLB, NSV, RLB

Quellen: UAHW, Rep. 27, Nr. 852; BA R 4901/13258; Dissertation (phil.); Habilitationsschrift; UAHW, Rep. 11, PA 4287 (Beer); Kürschner.

Autor: HE

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