Georg Bergner
geboren: | 3. August 1897 Halle |
gestorben: | 5. Januar 1967 Frankfurt am Main |
Konfession: | nicht ermittelt |
Vater: | nicht ermittelt |
Georg Bergner
Die Reifeprüfung legte Berger 1914 ab, wurde zum Kriegsdienst eingezogen und studierte dann sechs Semester Rechts- und Staatswissenschaften an der Universität Halle. 1920 promovierte er zum Dr. oec. publ. mit einer Arbeit über die Marx’sche Lehre vom Klassenkampf. Durchaus gegenwartsbezogen schrieb Berger über die Lehre von der Diktatur des Proletariats, analysierte den Bolschewismus und kritisierte die »sozialrevolutionäre« Orientierung der USPD. In den 20er Jahren war Berger tätig als Syndikus eines Gewerbeverbandes und als beratender Volkswirt des Bergbauindustriearbeiterverbandes in Bochum, zuletzt als Leiter der volkswirtschaftlichen Abteilung des Industrieverbandes Bergbau. Von 1924 bis 1933 war er Dozent für Wirtschaftskunde an der Staatlichen Fachschule für Wirtschaft und Verwaltung Düsseldorf. 1933 wurde Berger als Sozialdemokrat aus beiden Tätigkeiten entlassen. Er ließ sich in Halle als Wirtschaftsprüfer und Steuerberater nieder, zugleich war er Unterrichtsleiter der betrieblichen Buchführungslehrgänge der DAF. 1935 wurde er Sachverständiger für Buch- und Rechnungsführung und Mitglied des Meisterprüfungsausschusses bei der Handwerkskammer Halle. Außerdem schrieb er für die Wirtschaftsseite der Hallischen Nachrichten. 1939 als Hauptmann der Reserve eingezogen, wurde Berger 1943 verwundet und entlassen. Er erhielt einen Lehrauftrag für Handelsbetriebslehre an der Universität Halle. 1945 wurde er auf eigenen Antrag aus gesundheitlichen Gründen beurlaubt, 1946 erweiterte die Landesregierung den Lehrauftrag, im Dezember 1946 zog Berger jedoch plötzlich nach Dortmund um. Bis 1949 war er Abteilungsleiter in der Hauptverwaltung der IG Bergbau Dortmund (später Bochum). Die IG Bergbau kündigte den Arbeitsvertrag, da Berger seine Tätigkeit als Wirtschaftsprüfer fortsetzte. Ab 1952 war er Wirtschaftsprüfer beim Verband der Bayerischen Wohnungsunternehmen. Später wurde er Aufsichtsrat der Mannesmann AG, wegen fortgesetzter Auseinandersetzung mit der IG Bergbau legte er dieses Mandat nieder.
Organisationen: Vor 1933 SPD und Verband der Bergarbeiter Deutschlands, 1933 bis 1937 NS Juristenbund, 1945 Wiedereintritt in die SPD, überführt in die SED; in Westdeutschland wurde Berger wieder Mitglied der SPD.
Quellen: UAHW, Rep. 11, PA 4370 (Berger); Auskunft der IG Bergbau.
Autor: HE