Walter Bienert
geboren: | 26. August 1909 Köln |
gestorben: | 22. März 1994 Köln |
Konfession: | evangelisch |
Vater: | Versicherungskaufmann, gefallen |
Walter Bienert
Nach dem Besuch eines humanistischen Gymnasiums in Köln (Reifezeugnis 1928) studierte Bienert Theologie und Philosophie an der Universität Bonn bis 1930, danach in Halle. Hier bestand er sein erstes theologisches Examen und wurde wissenschaftliche Hilfskraft bei Ernst Barnikol. 1934 promovierte er zum Dr. phil. und Lic. theol. 1934/35 war Bienert im Arbeitsdienst, 1936 habilitierte er sich an der Theologischen Fakultät der Martin-Luther-Universität für Kirchen- und Dogmengeschichte, 1943 wurde er trotz der Befürwortung der Fakultät nicht zum außerordentlichen Professor ernannt. 1937 fiel er Dozentenbundsführer Wagner im Kampf gegen die Bekennende Kirche positiv auf. 1939 wurde er zur Polizei einberufen, jedoch bald aus gesundheitlichen Gründen entlassen. Danach wirkte Bienert als Pfarrer in Diemitz und war Inspektor des Tholuck-Konviktes. 1940 erneut einberufen, diente er in einem Nachrichten-Ersatz-Bataillon, später als Kanonier. 1942 wurde er Fahnenjunker und für Einsätze im Kaukasus und am Ladogasee mit der Ostmedaille ausgezeichnet und 1944 zum Leutnant befördert. 1945 wurde Bienert von der Universität entlassen. Im August 1946 in die CDU aufgenommen, folgte bald die förmliche Anerkennung seiner »antifaschistischen Haltung«. 1947 Pfarrer in Halle, 1950 Übersiedlung nach Westdeutschland, 1953 Dozent am Berufspädagogischen Institut Köln. 1955 wurde Bienert Studienleiter der Melanchthon-Akademie Köln und Mitarbeiter des Sozialethischen Ausschusses der Evangelischen Kirche des Rheinlandes. Er war (evangelischer) Leiter der gemeinsamen Sozialarbeit der Konfessionen im Braunkohlenbergbau, ab 1963 zugleich Dozent an der Höheren Fachschule für Sozialarbeit Rodenkirchen bei Köln.
Organisationen: 1930 Eintritt in die NSDAP, gestrichen wegen der Nicht-Zahlung von Parteibeiträgen, 1937 erneut Aufnahme in die NSDAP. 1931 Angehöriger des Stahlhelms, im Oktober 1933 Übertritt zur SA (Dienstgrad Rottenführer), Angehöriger der Hilfspolizei. 1946 CDU.
Quellen: UAHW, Rep. 11, PA 4519 (Bienert); UAHW, Rep. 6, Nr. 1407; Auskunft des Standesamts Köln.
Autor: HE