Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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Johann Samuel Friedrich Böhmer

geboren:19. Oktober 1704 Halle
gestorben:20. Mai 1772 Frankfurt/Oder
Konfession:evangelisch
Vater:Justus Henning Böhmer (1674-1749), Universitätsprofessor in Halle

Johann Samuel Friedrich Böhmer

Böhmer besuchte das Königliche Pädagogium der Franckeschen Anstalten und immatrikulierte sich im August 1719 an der Universität Halle für das Studium der Rechte. Er beendete das Studium 1725 mit der Promotion.

Am 4. Januar 1727 erhielt Böhmer den Ruf auf eine ordentliche Professur an der halleschen Juristischen Fakultät, damit wurde er der Kollege seines Vaters. Diesem war durch den preußischen König in dem vorherigen Jahr untersagt worden, einen Ruf an den Reichshofrat in Wien anzunehmen. Es ist möglich, dass die Berufung Böhmers jun. Verhandlungsmasse in diesem Zusammenhang war. In jedem Fall ist eine Berufung vor Vollendung des 25. Lebensjahres auch im 18. Jahrhundert eher die Ausnahme als die Regel.

Böhmer hat sich jedoch einen Namen auf dem Gebiet des Strafrechts gemacht. Er hat durch die Vorbildung im Elternhaus dafür die besten Voraussetzungen gehabt. 1733 erfolgte die Berufung als Ordinarius des Spruchcollegiums und 1740 die Ernennung zum Pfalzgrafen und Hofrat durch Friedrich II.

Durch ein Empfehlungsschreiben seines kurz darauf verstorbenen Vaters wurde er an die Universität Frankfurt/Oder versetzt und erhielt dort die Stelle als Direktor der Universität neben der der Ersten Professur der Rechte in Frankfurt.

1770 wurde Böhmer aufgrund seiner Verdienste um die Rechtswissenschaft durch den preußischen König in den Adelsstand erhoben.

Johann Samuel Friedrich Böhmer verkehrte in den höchsten professoralen Kreisen in Halle. Er hat im April 1735 in Berlin die Tochter des großen Mediziners und königlichen Leibarztes Georg Ernst Stahl (1659-1734), Catharine Luise Charlotte (1717-1784) geheiratet. Das Paar hatte zahlreiche Kinder, u.a. Georg Friedrich von Böhmer (1739-1797), der ein hoher Gesandter in preußischen Diensten wurde, und den späteren Regierungsdirektor Christian Wilhelm von Böhmer (1745–1803).

Im Jahr der Hochzeit, 1735, erlangte Böhmer zudem das hallesche Bürgerrecht.

Quellen: ADB, Bd. 3, Leipzig 1876, S. 76; Dreyhaupt, S. 589; Förster, S. 198; Michaelis, Hans-Thorald: Geschichte der Familie von Boehmer. In Fortführung der von Hugo Erich von Boehmer im Jahre 1892 verfassten Genealogie der von Justus Henning Boehmer abstammenden Familien Boehmer und von Boehmer sowie auch einiger der mit ihnen verschwägerten Familien. Rheinische Verlagsanstalt, Bonn-Bad Godesberg 1978; MV Halle I, S. 40; Meusel, Bd. 1, Leipzig 1802, S. 479f.; NDB, Bd. 2, Berlin 1955, S. 391f.

Autor: JS

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