Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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David Brauns

geboren: 1. August 1827 Braunschweig
gestorben: 1. Dezember 1893 Gandersheim
Konfession: evangelisch-lutherisch
Vater: Jurist, Universitätsrichter in Marburg

David Brauns

Brauns studierte Medizin und Naturwissenschaften, 1849 promovierte er an der Universität München zum Dr. med. Von 1850 bis 1855 war er als praktischer Arzt in Braunschweig tätig, danach leistete er Militärdienst als Arzt der britisch-deutschen Legion. Von 1857 bis 1864 arbeitete er als freier Ingenieur für die Braunschweigischen Eisenbahnen, staatliche Ingenieursprüfungen legte er 1863 und 1864 ab. Danach war er von 1864 bis 1871 fest angestellter Baukonstrukteur und Geologe der Eisenbahngesellschaft Braunschweigs. Da das Eisenbahndepartement im Zuge der Reichseinigung aufgelöst wurde, ging Brauns in Pension. In der Folgezeit erschienen von ihm mehrere geologisch-paläontologische Arbeiten (»Der mittlere Jura im nordwestlichen Deutschland von den Posidonienschiefern bis zu den Ornatenschichten mit besonderer Berücksichtigung seiner Molluskenfauna«, 1869; »Der untere Jura im nordwestlichen Deutschland von der Grenze der Trias bis zu den Amatheenthonen mit besonderer Berücksichtigung seiner Molluskenfauna«, 1871; »Der obere Jura im nordwestlichen Deutschland von der oberen Grenze der Ornatenschichten bis zur Wealdbildung mit besonderer Berücksichtigung seiner Molluskenfauna«, 1874). 1873 promovierte Brauns an der Universität Marburg mit der Dissertation »Der obere Jura im Westen der Weser« zum Dr. phil. 1874 habilitierte er sich an der Universität Halle mit der Analyse »Die chemische Konstitution und natürliche Gruppierung der Tonerde-Silikate« für das Fach Mineralogie. 1877 und 1879 war Brauns für Kartierungsarbeiten im Großraum Berlin beurlaubt, 1878 veröffentliche er eine Anleitung zur angewandten Geologie (»Die technische Geologie oder die Geologie in Anwendung auf Technik, Gewerbe und Landbau«). 1879 bekam Brauns das Prädikat Professor verliehen. Von 1879 bis 1881 wirkte er als ordentlicher Professor für Mineralogie, Geologie und Paläontologie an der Universität Tokio (»Geology of the Environs of Tokyo«, 1881). In den Folgejahren war er mit der Reorganisation der von Vecheldeschen Familien-Stipendien-Stiftung, dem Erbe seiner Mutter, befasst. Außerdem gab er 1885 eine Sammlung japanischer Sagen und Märchen heraus (Neudruck 1974). 1886 wurde Brauns, der wegen der geringen Hörerzahl im Fach Paläontologie (zwischen einem und vier) in finanzielle Schwierigkeiten geriet, zum besoldeten außerordentlichen Professor ernannt. 1889 suchte er beim Auswärtigen Amt vergeblich um eine Verwendung in den Kolonien nach. In Paris erschien 1890 sein Buch »Traditions japonaises sur la chhanson, la musique et la danse«. 1892 erlitt Brauns einen Schlaganfall, er verstarb bei einem Kuraufenthalt.

Quelle: UAHW, Rep. 11, PA 4955 (Brauns).

Autor: HE

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