Arno Columbus
geboren: | 25. Januar 1907 Neuhaus bei Paderborn |
gestorben: | 1. April 1960 Berlin (West) |
Konfession: | evangelisch |
Vater: | Steueroberinspektor |
Arno Columbus
Die Reifeprüfung legte Columbus 1927 am humanistisches Gymnasium Wiesbaden ab, danach absolvierte er eine landwirtschaftliche Lehre und studierte an der Landwirtschaftshochschule Berlin. 1933 legte er die Prüfung zum Diplomlandwirt und promovierte mit der Dissertation »Der quantitative Verlauf der Entleerung des Pansens bei Schafen und Ziegen« zum Dr. agr. 1934 erhielt er eine außerplanmäßige Assistentenstelle am Institut für Tierernährungslehre, ab 1938 war er planmäßiger Assistent. Von 1941 bis 1943 leistete Columbus Kriegsdienst als Obergefreiter in einer Pioniereinheit. Unter anderem war er in Russland und Norwegen. Obwohl als dienstuntauglich entlassen, wurde er 1945 zumVolkssturm eingezogen und geriet in sowjetische Kriegsgefangenschaft. Noch im selben Jahr entlassen erhielt er einen Forschungsauftrag in Berlin und wurde 1946 entnazifiziert. 1949 erteilte die Landwirtschaftliche Fakultät der Universität Halle einen Lehrauftrag. 1950 habilitierte er sich mit der Schrift »Die Variabilität der Eiweißwertigkeit unter verschiedenen Bedingungen nach Stoffwechselversuchen an wachsenden Schweinen« an der Humboldt-Universität Berlin für das Fach Tierernährungslehre. 1951 wurde er an der Universität Halle zum Professor mit Lehrstuhl berufen. Hier baute er ein Institut für Tierernährung auf. Neben der Futtermittelkunde befasste sich Columbus in ausgedehnten Fütterungsversuchen mit der Erforschung des Eiweißstoffwechsels. Als Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Fütterungsberatung beriet Columbus Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaften und verfasste zahlreiche populärwissenschaftliche Artikel und Aufsätze, u. a. zur Propagierung von Silomais. Eine Denunziation blieb auf Grund seiner Ehrenämter 1956 folgenlos: er hatte den Aufbau der Nationalen Volksarmee als Geldverschwendung bezeichnet.
Columbus starb an einem Herzinfarkt.
Organisationen: 1937 NSDAP, 1933 bis 1941 Rottenführer in der (Reiter-)SA.
Quellen: UAHW, Rep. 11, PA 5195 und 219 (Columbus); Gerber, Persönlichkeiten, S. 116.
Autor: HE