Carl Sebastian Cornelius
geboren: | 14. November 1819 Ronshausen (Kurfürstentum Hessen) |
gestorben: | 4. November 1896 Halle |
Konfession: | evangelisch |
Vater: | nicht ermittelt |
Carl Sebastian Cornelius
Cornelius studierte Naturwissenschaften, besonders Physik und Philosophie, speziell Psychologie an den Universitäten Marburg und Göttingen. 1846 promovierte Cornelius an der Universität Gießen zum Dr. phil. 1850 habilitierte er sich an der Universität Halle mit der Schrift »De fluido electrico in rerum natura statuendo« für Physik. Bis zu seinem Tod lehrte er hier als Privatdozent, erst 1880 erhielt er den Professorentitel. Dass Cornelius nicht berufen oder befördert wurde, lag daran, so die Universitätschronik, dass seine Forschungen »nicht bequem unter ein bestimmtes Fach zu subsumieren« waren. Auch sein engster Fachkollege Hermann Knoblauch brachte ihm keinerlei Sympathie entgegen, da er kein Verständnis für Cornelius’ Bestrebungen hatte, die empirische Naturforschung mit der Philosophie zu verschmelzen. Nur auf die Einkünfte aus Privatvorlesungen über Physik und Psychologie angewiesen, war Cornelius daher gezwungen, eine umfassende, populäre Publikationstätigkeit zu entfalten. Unter anderem bearbeitete er 1851 die Neuauflage von Oswald Marbachs »Physikalischem Lexikon«, 1863 legte er ein umfangreiches Werk über »Meteorologie« vor, sein »Grundriss der mathematischen und physikalischen Geographie für höhere Lehranstalten« erreichte bis 1877 fünf Auflagen. Sein 1855 unternommener »Versuch einer theoretischen Ableitung der magnetischen und elektrischen Erscheinungen« wurde ebensowenig anerkannt wie Cornelius 1856 unternommene Erklärung der »Bildung der Materie aus ihren einfachen Elementen«. Gewürdigt wurde allerdings sein umfangreiches Werk »Die Theorie des Sehens und räumlichen Vorstellens: vom physiologischen und psychologischen Standpunkte aus betrachtet« (1861). Cornelius’ philosophischen Interessen entstammte die Schrift »Über die Wechselwirkung zwischen Leib und Seele« (1871). Im Rahmen eines Preisausschreibens der Zeitschrift für exakte Philosophie entstand eine vielbeachtete und gekrönte Arbeit »Über die Entstehung der Welt« in der er die Darwinschen Lehren einer heftigen Kritik unterzog.
Quellen: UAHW, Rep. 11, PA 5211 (Cornelius); Habilitationsschrift; ADB Bd. 47, S. 525 f.; Chronik 1896/97, S. 4 f.
Autor: HE