Johann August Eberhard
geboren: | 31. August 1739 Halberstadt |
gestorben: | 6. Januar 1809 Halle |
Konfession: | evangelisch |
Vater: | Karl Christoph Eberhard, Kantor an der Martinikirche Halberstadt |
Johann August Eberhard
Eberhard besuchte das Gymnasium in Halberstadt. Am 14. Oktober 1756 schrieb er sich in Halle für Theologie ein.
1759 übernahm Eberhard eine Hauslehrerstelle bei dem Staatsminister Freiherrn von der Horst in Halberstadt. 1763 wurde Eberhard Conrektor an der Halberstädter Martinischule und zweiter Prediger an der dortigen Hospitalkirche zum heiligen Geiste. Als die Familie von der Horst 1763 nach Berlin berufen wurde, begleitete Eberhard ihn und arbeitete dort weiterhin als Hauslehrer. 1768 übernahm er die Stelle als Prediger im Arbeitshaus in Berlin.
1772 erhielt Eberhard große öffentliche Aufmerksamkeit durch seine Schrift „Neue Apologie des Sokrates". Er setzte sich darin kritisch mit den Dogmen der othodoxen Theologie auseinander, vor allem mit dem Dogma der Verdammnis der Andersgläubigen. Eberhards Theologie fußte auf der Philosophie Leibnizs und Wolffs. Dieses Denken erschwerte jedoch seine gewünschte Versetzung als Prediger nach Berlin. 1774 gelang dies doch und er übernahm eine solche Stelle in Charlottenburg.
1776 legte er mit der „Allgemeinen Theorie des Denkens und Empfindens" eine zweite Schrift nach und gewann damit den 1. Preis der Berliner Akademie der Wissenschaften, deren Mitglied er 1786 wurde.
Bei Ersch/Gruber heißt es, dass Eberhards Hoffnungen auf weitere Beförderung trotz dieses Erfolges schwanden und er schließlich den am 13. Juni 1778 erteilten Ruf der halleschen Universität auf die ordentliche Professur für Philosophie annahm, „so wenig er auch Neigung zum Universitätsleben in sich spürte".
Eberhard heiratete 1778 eine geborene König, die Ehe blieb kinderlos. Drei Jahre später erlangte er das hallesche Bürgerrecht.
Quellen: ADB, Bd. 5, Leipzig 1877, S. 569ff.; Ersch/Gruber, Sect. 1, Teil 30, Leipzig 1838, S. 223-226; Förster, S. 207; Haßler, Gerda: Johann August Eberhard (1739-1809). Ein streitbarer Geist an den Grenzen der Aufklärung. Halle 2000; NDB, Bd. 4, Berlin 1959, S. 240f.; StAH FA, Nr. 5138; UAHW Rep 3, Nr. 249 Bestallung und Besoldung der Professoren der Philosoph. Fakultät 1766-1798.
Bild: Wikipedie (gemeinfrei)
Autor: JS