Willi Enke
geboren: | 6. März 1895 St. Gallen |
gestorben: | 24. Dezember 1974 Marburg |
Konfession: | gottgläubig (evangelisch getauft) |
Vater: | Kaufmann |
Willi Enke
Die Schule besuchte Enke in Plauen, 1914 war er Kriegsfreiwilliger, wurde rasch zum Unteroffizier befördert und mit dem Eisernen Kreuz II. Klasse ausgezeichnet. Von 1918 bis 1922 studierte er Medizin in Leipzig, zugleich gehörte er einem Zeitfreiwilligenregiment an. Das medizinische Praktikum absolvierte er 1922 am Johannstädter Krankenhaus Dresden. 1923 erhielt er die Approbation und promovierte zum Dr. med. Im selben Jahr wurde er Hilfsarzt an der Städtischen Heil- und Pflegeanstalt Dresden. 1923/24 war er Volontärarzt an der Universitätsnervenklinik in Tübingen, 1924 Assistenzarzt in Schkeuditz und von 1926 bis 1937 Abteilungsarzt an der Universitätsnervenklinik in Marburg. Dort habilitierte er sich 1929. Seit 1935 gehörte er Erbgesundheitsgerichten an. Seit 1936 absolvierte er militärische Übungen und wurde 1937 zum Stabsarzt der Reserve befördert. Ab 1. Januar 1938 war er Direktor der Landesheilanstalt und Anhaltischen Nervenklinik Bernburg. 1938 wurde er zum außerordentlichen Professor der Universität Halle ernannt. Enke war Mitwisser der Krankenmorde in der »Euthanasie«-Anstalt Bernburg, für die Kranken seiner Klinik füllte er die Meldebögen, die sie zum Tod bestimmten, aus. Im April 1945 wurde er in Bernburg von amerikanischer Polizei verhaftet und nach Hessen gebracht. In Abwesenheit wurde er von der Universität Halle entlassen. 1948 in Darmstadt entnazifiziert war er kurzfristig an der Universität Marburg tätig. Bis zur Pensionierung leitete er das Hessische Diakoniezentrum Hephata bei Treysa.
Organisationen: Eintritt in die NSDAP am 24. April 1933 (Aufnahme am 1. Mai 1933, Mitglied Nr. 2 828 291) gleichzeitig NSDÄB, im Mai 1933 Eintritt in die Motor-SA (später NSKK), 1934 NSFK, 1934 NSDDB, NSLB, NS-Studentenkampfhilfe, VDA, Reichskolonialbund, seit 16. März 1934 Mitarbeiter des rassenpolitischen Amtes der NSDAP, Gauschulungsredner, seit 8. Juni 1937 Mitarbeiter im Amt für Volksgesundheit der NSDAP.
Quellen: UAHW, Rep. 6, Nr. 1407; UAHW, Rep. 29, I Nr. 291 Bd. 3c; Schulze.
Autor: HE