Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Gerhard Ficker

Gerhard Ficker

geboren: 3. Februar 1865 Thornberg bei Leipzig
gestorben: 11. April 1934 Kiel
Konfession: evangelisch-lutherisch
Vater: Pfarrer

Gerhard Ficker

Der Bruder Johannes Fickers besuchte die Volksschule in Sohland (Lausitz) und wurde zugleich vom Vater auf das Gymnasium vorbereitet. 1877 bezog er das Nikolaigymnasium in Leipzig, danach besuchte er die Fürstenschule in Grimma (Reifeprüfung 1884). Ficker studierte Theologie, Kunst- und das damals junge Fach Kulturgeschichte an der Universität Leipzig. 1887 legte er das erste theologisches Examen ab und trat in ein Predigerseminar ein. Im selben Jahr promovierte er an der Universität Leipzig mit der Dissertation »Der Mitralis des Sicardus nach seiner Bedeutung für die Ikonographie des Mittelalters« zum Dr. phil. 1889 legte Ficker das zweite theologische Examen ab. Mit einem Reisestipendium des Deutschen Archäologischen Instituts besuchte er Wien und Italien, besonders Rom um altchristliche Denkmäler zu studieren. 1890 leistete er Militärdienst als Einjährig Freiwilliger in Halle und studierte zugleich an der Universität. Die von ihm verfasste Dissertation wies die Theologische Fakultät zurück und bat Ficker um eine gründliche Überarbeitung. 1893 trat er eine Stelle als Hilfsgeistlicher und reichte die Arbeit »Hippolytus: Bischof und Märtyrer und seine exegetischen Grundsätze« erneut ein. Jetzt als glänzend beurteilt, erhielt er den Titel des Lic. theol. und wurde zugleich für das Fach Kirchengeschichte habilitiert. In den folgenden Jahren erschien weitere Studien zur frühen Kirchenkirche u. a. »Die Mitralis des Sikardus« (1889) und »Studien zu Vigilus von Thapsus« (1893). Anerkannt wurde seine Studie über »Die Petrusakten: Beiträge zu ihrem Verständnis« (1903). 1903 erhielt er den Professorentitel. Nach zwei weiteren Studien (»Die Petrusakten: Ubersetzung und Kommentar«, 1904); »Amphilochiana«, 1906) wurde er 1906 zum ordentlichen Professor an der Universität Kiel berufen. 1908 veröffentlichte er das Buch »Die Phundagiagiten: Ein Beitrag zur Ketzergeschichte des byzantinischen Mittelalters«.

Quellen: UAHW, Rep. 27, Nr. 852; www.bautz.de.

Autor: HE

Zum Seitenanfang