Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Hermann Fitting

Hermann Fitting

geboren: 27. August 1831 Mauchenheim (Rheinpfalz)
gestorben: 3. Dezember 1918 Halle
Konfession: evangelisch-lutherisch
Vater: Ökonom, Landwirt

Hermann Fitting

Die Reifeprüfung legte Fitting am Gymnasium Zweibrücken ab. Er studierte die Rechte in Würzburg, Heidelberg und Erlangen. Dort wurde er 1852 mit einer Arbeit über den »Begriff von Haupt- und Gegenbeweis und verwandte Fragen« promoviert. Er absolvierte die Auskultatur, den Vorbereitungsdienst für das Richteramt, in Zweibrücken und Speyer. Zu Sprachstudien reiste er 1855 nach Paris. 1856 habilitierte sich Fitting an der Universität Heidelberg, bereits im folgenden Jahr berief ihn die Universität Basel auf ein Extraordinariat. 1858 wurde er dort zum ordentlichen Professor ernannt. 1862 nahm er einen Ruf an die Universität Halle an, hier lehrte und forschte er über römisches Recht und Zivilprozessrecht, speziell Konkursrecht. Außerdem trat er mit rechtshistorischen Abhandlungen hervor (»Das castrense peculium in seiner geschichtlichen Entwickelung und heutigen gemeinrechtlichen Bedeutung« 1871; »Juristische Schriften des früheren Mittelalters« 1876; »Die Anfänge der Rechtsschule zu Bologna« 1888). Zum Geheimen Justizrat ernannt wurde Fitting 1881. Am 1. Oktober 1902 wurde der Hochgeehrte (u. a. Roter Adler-Orden 2. Klasse mit Eichenlaub, Stern zum Kronenorden II. Klasse; Dr. jur. h. c. der Universität Bologna) auf eigenen Wunsch von den akademischen Pflichten entbunden. Sein Alterswerk, eine Bearbeitung des provenzalischen Rechtsbuches aus der Mitte des 12. Jahrhunderts »Lo Codi« erschien 1906. Vor allem mit seinen rezeptionsgeschichtlichen Schriften und seinen Studien zum Zivilprozessrecht hat sich Fitting, wie Lieselotte Jelowik urteilte, »einen Namen gemacht«, wenngleich »er im Schatten bedeutender deutscher Rechtswissenschaftler steht«.

Quelle: UAHW, Rep. 11, PA 6100 (Fitting); Lieselotte Jelowik (Hrsg.), Briefwechsel Karl Josef Anton Mittermaier – Hermann Fitting, Frankfurt am Main 2000, S. 1–6.

Autor: HE

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