Max Förster
geboren: | 8. März 1869 Danzig |
gestorben: | 10. November 1954 Wasserburg am Inn |
Konfession: | evangelisch |
Vater: | Generalarzt |
Max Förster
Nach dem Abitur (1888 in Münster) studierte Förster Germanistik, Anglistik und vergleichende Sprachwissenschaft in Münster, Bonn und Berlin. 1892 promovierte er mit der Dissertation »Über die Quellen von Aelfrics Homiliae catholicae« (I. Legenden)« an der Universität Berlin zum Dr. phil. 1894 trat er eine Lektorenstelle an der Universität Bonn an und habilitierte sich dort 1896 für das noch junge Fach Anglistik. 1897 zum außerordentlichen Professor ernannt, erhielt er 1898 einen Ruf als planmäßiger Extraordinarius an die Universität Würzburg. 1902 wurde er zum Ordinarius ernannt. 1909 nahm er einen Ruf an die Universität Halle an, wechselte aber schon 1910 nach Leipzig und 1925 an die Universität München. 1934 wurde Förster entgegen dem eigenen Wunsch in den Ruhestand versetzt. Nach Helmut Böhm war es »praktisch eine durch Intrigen vorbereitete Zwangsemeritierung, bei der auch die die nationalsozialistischen Studenten eine Anklägerrolle gespielt hatten«. Als Emeritus durfte Förster die Vorlesungstätigkeit nicht fortsetzen, da er als »erbitterter Gegner der nationalsozialistischen Bewegung« galt und mit einer Jüdin verheiratet war. Von 1934 bis 1936 wirkte er als Gastprofessor in Yale (USA). 1937 wurde Förster die Zugehörigkeit zum Lehrkörper der Universität München aberkannt. Weiterhin wissenschaftlich tätig, veröffentlichte er 1941 sein Hauptwerk »Der Flussname Themse und seine Sippe: Studien zur Anglisierung keltischer Eigennamen und zur Lautchronologie des Altbritischen«. 1945 kehrte er an die Universität zurück und vertrat bis 1946 den anglistischen Lehrstuhl. Förster publizierte zur englischen Literatur ebenso wie zu den volkskundlich interessanten Kleinschriften des späten Mittelalters und zur früh-mittelkymrischen und früh-mittelenglischen Spruchweisheit. Er veröffentlichte ein »Altenglisches Elementarbuch« und bearbeitete die Herrigsche Sammlung »British Classical Authors« die als Lesebuch auf höheren Schulen eingeführt wurde und mehr als 100 Auflagen erlebte. Förster, als dessen eigentliches Verdienst die Neue Deutsche Biographie das Fruchtbarmachen des Keltischen für die Frühzeit der englischen Sprachgeschichte nennt, war u. a. Mitglied der Sächsischen und Bayerischen Akademien der Wissenschaften, sowie Ehrenmitglied der irischen Akademie Dublin und der British Academy London.
Organisationen: -
Quelle: Böhm, München, S. 366f, 375, 606; Dissertation; NDB, Band 5, S. 279f. BA R 4901/13262
Autor: HE