Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Gotthilf August Francke

Gotthilf August Francke

geboren:1. April 1696 Glaucha bei Halle
gestorben:2. September 1769 Halle
Konfession:evangelisch
Vater:August Hermann Francke (1663-1727), Theologe, Pädagoge, Universitätsprofessor in Halle

Gotthilf August Francke

Francke erhielt zunächst Privatunterricht und besuchte ab 1709 das Königlche Pädagogium in den Franckeschen Anstalten, die sein Vater August Hermann Francke (1663-1727) gegründte hatte. Am 27. März 1714 immatrikulierte sich Francke an der Universität Halle für die Theologie. Während des Studiums, von 1716 bis 1719, arbeitete er bereits als Informator an den Franckeschen Stiftungen. 1717 unternahm er eine Bildungsreise durch Süddeutschland. Das Studienjahr 1719/20 verbrachte er an der Universität Jena, um seine theologischen Studien weiterzuführen. 1720 schloss Francke das Studium mit dem Magistertitel ab und wurde ordiniert. Seine erste Predigerstelle erlangte er am Zuchthaus in Halle. 1723 wurde er zum Predigeradjunkt an der Marienkirche Unser lieben Frauen berufen. Diese Position hatte er bis 1738 inne.

Am 8. Juli 1723 wurde Francke zudem als Adjunkt an die Theoligische Fakultät berufen. Am 4. Mai 1726 erhielt er den Ruf auf eine außerordentliche Professur der Theologie und im folgenden Jahr, am 14. Juni 1727, auf eine ordentliche Professur an derselben Fakultät. Gleichzeitig übernahm er, nach dem Tod seines Vaters am 8. Juni im gleichen Jahr, das Direktorium der Franckeschen Anstalten.

Ab 1728 hatte Francke außerdem das Ephorat der königlichen Freitische an der Universität Halle inne. 1739 promovierte er zum Doktor der Theologie. 1767 wurde Francke darüber hinaus zum Konsistorialrat im Herzogtum Magdeburg berufen.

Am 22. Juli 1722 heiratete Francke Johanna Henrietta Rachals (ges. 1743), die Tochter des kursächsischen Kammersekretärs Johann George Rachals, in Halle. Nach ihrem Tod ging er am 29. Juli 1750 in Pölzig eine zweite Ehe ein mit Eva Wilhelmine Gersdorf auf Reinsdorf (gest. 1793), die Tochter des kursächsischen Oberstlieutnants Joachim Sigismund von Gersdorf. Beide Ehen blieben kinderlos.

Bild: Stich nach einem Gemälde von Gabriel Spitzel, Wikimedia Commons

Quellen: ADB, Bd. 7, Leipzig 1878, S. 231ff.; Dreyhaupt, S. 613; Förster, S. 212f.; Jauernig, Reinhold/Steiger, Günter: Die Matrikel der Universität Jena. Bd. II (1652–1723), Teil I. Weimar 1961–1977, S. 271; Matrikel Halle I, S. 156; Meusel, Bd. 3, Leipzig 1804, S. 447ff.; NDB, Bd. 5, Berlin 1961, S. 325; Stephan, Christian: Die stumme Fakultät. Biographische Beiträge zur Geschichte der Theologischen Fakultät der Universität Halle. Dössel 2005, S. 24-27; Sträter, Udo: Gotthilf August Francke, der Sohn und Erbe. Annäherung an einen Unbekannten. In: Schnelle, Udo (Hg.): Reformation und Neuzeit. 300 Jahre Theologie in Halle. Berlin, New York, S. 211-232; UAHW Rep 3, Nr. 239 Ernennung der Adjunkten, außerordentlichen und ordentlichen Professoren bei der Theologischen Fakultät (1691 - 1786).

Autor: JS

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