Werner Frauendienst
geboren: | 5. Februar 1901 Berlin |
gestorben: | 24. August 1966 Mainz |
Konfession: | evangelisch |
Vater: | Lehrer |
Werner Frauendienst
Die Reifeprüfung legte Frauendienst 1921 in Berlin ab. Von 1921 bis 1926 studierte er Geschichte, Germanistik, Geographie und Philosophie an der Universität Berlin. 1925 promovierte er zum Dr. phil., 1926 wurde er wissenschaftlicher Mitarbeiter des Auswärtigen Amtes. Zunächst war er in der Abteilung Britisches Reich, Amerika, Orient, dann in der Abteilung West, Süd- und Südosteuropa tätig. 1932 habilitierte er sich an der Universität Greifswald für Neuere Geschichte. 1934 wurde Frauendienst Legationssekretär in der Personal- und Verwaltungsabteilung des AA, nebenberuflich war er Dozent an der Universität Berlin. Von März 1937 bis November 1938 leitete er das Politische Archiv und das Historische Referat des AA. 1938 wurde er zum ordentlichen Professor für Neuere Geschichte an die Universität Halle berufen. Ab April 1939 war er Mitglied des Sachverständigenbeirates des »Reichsinstitutes für Geschichte des neuen Deutschlands«. Im Oktober 1939 zum Auswärtigen Amt eingezogen, arbeitete er in der Deutschen Informationsstelle (Auslandspropaganda). Aus den Archiven besetzter Staaten montierte er Publikationen, welche die Kriegsschuld dieser Länder belegen sollten. 1942 erhielt er einen Ruf an die Auslandswissenschaftliche Fakultät der Universität Berlin, bis 1943 nahm er seinen Lehrstuhl in Halle vertretungsweise wahr. Am 3. Oktober 1945 durch sowjetische Polizei verhaftet, war er bis 1950 in Zinna, Torgau und Buchenwald interniert. Am 3. Juni 1950 wurde er in Waldheim wegen »Unterstützung des Naziregimes« zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt, jedoch am 7. Oktober 1952 amnestiert. Im Februar 1953 erhielt er einen Forschungsauftrag an der Universität Halle, floh jedoch wenig später nach Westdeutschland. Von 1954 bis 1964 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter des Instituts für Europäische Geschichte in Mainz. 1959 wurde er emeritiert.
Organisationen: 1933 Eintritt in die NSDAP (Mitglied Nr. 2 224 576).
Quellen: UAHW, Rep. 11, PA 6228 (Frauendienst); Biographisches Handbuch des deutschen Auswärtigen Dienstes 1871-1945.
Bild: UAHW
Autor: HE