Karl Freytag
geboren: | 26. September 1831 Braunschweig |
gestorben: | 26. September 1908 Halle |
Konfession: | evangelisch |
Vater: | nicht ermittelt |
Karl Freytag
Freytag besuchte das Realgymnasium in Braunschweig, danach studierte er am Collegium Carolinum in Braunschweig und an der Landwirtschaftsakademie Bonn-Poppelsdorf. 1859 erwarb er ein Gut in Quickborn (Holstein) wo er auch wissenschaftliche Untersuchungen anstellte. 1864 übernahm er die Leitung des Versuchsfeldes der Akademie in Poppelsdorf. 1866 promovierte Freytag an der Universität Rostock mit der, nicht gedruckten, Dissertation »Über die Verdauungsvorgänge im Körper unserer Haussäugetiere mit besonderer Berücksichtigung der festen Ausscheidungsprodukte« zum Dr. phil. 1870 nahm er den Ruf als Administrator des Versuchsfeldes des landwirtschaftlichen Tiergartens an der Universität Halle an. Zunächst nahm er jedoch am Feldzug gegen Frankreich 1870/71 teil. Freytag leitete ein Sanitätskorps, das vor Metz eingesetzt war, und wurde mit dem Eisernen Kreuz II. Klasse am weißen Band ausgezeichnet. Die Stelle in Halle trat er im Frühjahr 1871 an, 1875 wurde er zum außerordentlichen Professor für spezielle Tierzuchtlehre und landwirtschaftliches Rechnungswesen ernannt. Ab 1874 unternahm er zahlreiche Studienreisen nach Spanien, Skandinavien, Russland, den Balkan sowie Belgien, England und Schottland. Freytags Interesse galt vor allem der Pferde-, Rinder und Schafzucht. Er veröffentlichte mehrere Monographien über Pferde- (»Die Pferderassen des Orients und der südeuropäischen Staaten«, 1880; »Russlands Pferderassen«, 1881) und Rinderrassen (»Russlands Rindviehrassen«, 1877; »Tabellarische Übersicht der europäischen Rinder«, 1890). Bei der Beurteilung der Schafwolle wandte Freytag mikroskopische Verfahren an und verbesserte so die zur Zuchtauswahl angewandten Prüfungsmethoden.
Quellen: Chronik 1908/09, S. 12 f.; Schriften.
Autor: HE