Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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Heinrich Fritsch

geboren: 5. Dezember 1844 Halle
gestorben: 12. Mai 1915 Bonn
Konfession: evangelisch
Vater: Justizrat

Heinrich Fritsch

Die Reifeprüfung legte Fritsch 1865 in Halle ab. Er studierte Medizin in Tübingen, Würzburg und Halle, 1869 promovierte er an der Universität Halle mit der Dissertation »Über die chirurgische Behandlung der Dünndarmocclusion« zum Dr. med. 1870 legte er das Staatsexamen ab und wurde in der Universitätsfrauenklinik als Assistent eingestellt. 1873 habilitierte er sich mit der Arbeit »Nonnulla de pelvibus specierum humanarum« für das Fach Geburtshilfe. Zum außerordentlichen Professor ernannt wurde Fritsch 1877, 1882 nahm er den Ruf als Klinikleiter und Ordinarius an der Universität Breslau an. 1883 wechselte er an die Universität Bonn, wo er 1910 in den Ruhestand trat.
Fritsch galt als hervorragender Arzt und Operateur, als klinischer Lehrer bildete er eine Schule von bedeutenden Gynäkologen heran. Noch zu seinen Lebzeiten wurde ihm in Bonn, vor der Frauenklinik, ein Brunnendenkmal gesetzt. Gemeinsam mit Hermann Fehling gründete er 1877 das »Zentralblatt für Gynäkologie«, doch vor allem durch seine in hohen Auflagen veröffentlichten und weltweit rezipierten Monographien erwarb er sich einen ausgezeichneten Ruf (»Klinik der alltäglichen geburtshilflichen Operationen«, 1875, 5. Auflage 1894, auch französisch; »Die Krankheiten der Frauen«, 1881, 12. Auflage 1910, auch englisch, französisch, italienisch und russisch; »Grundzüge der Pathologie und Therapie des Wochenbetts«, 1884, auch französisch und russisch). Außerdem veröffentlichte Fritsch gerichtsmedizinische Studien (»Gerichtsärztliche Geburtshilfe«, 1901; »Fruchtabtreibung«, in: Handbuch der gerichtsärztlichen Sachverständigentätigkeit.)

Quellen: UAHW, Rep. 11, PA 6320 (Fritsch); Dissertation; Isidor Fischer, 1962, S. 454.

Autor: HE

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