Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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Ernst Gellhorn

geboren: 7. Januar 1893 Breslau
gestorben: 20. April 1973 Charlottesville (Virginia, USA)
Konfession: evangelisch
Vater: Kaufmann

Ernst Gellhorn

Nach dem Besuch verschiedener Schulen in Berlin studierte Gellhorn von 1909 bis 1911 an der Philosophischen Fakultät der Berliner Universität. 1911 legte er das Abitur ab und wechselte zur Medizinischen Fakultät. Im August 1914 meldete er sich als Kriegsfreiwilliger, und war als Unterarzt an der Front eingesetzt (Auszeichnung mit dem Eisernen Kreuz II. Klasse). Das Medizinstudium schloss Gellhorn in Heidelberg ab und promovierte im März 1919 zum Dr. phil. in Münster, im Juni 1919 zum Dr. med. in Heidelberg. Im selben Jahr erhielt Gellhorn eine Assistentenstelle am physiologischen Institut der Universität Halle und habilitierte sich hier 1921. 1925 zum außerplanmäßigen außerordentlichen Professor ernannt, schied Gellhorn 1929 aus dem Physiologischen Institut aus, da das preußische Kultusministerium die Dotierung eines Lehrauftrages ablehnte. Für die Wahrnehmung eines Forschungs- und Lehraufenthaltes in den USA (University of Oregon in Eugene) wurde Gellhorn von den Lehrverpflichtungen in Halle beurlaubt. 1931 erhielt er eine ordentliche Professur an der University of Oregon, und nahm 1932 einen Ruf an die Medical School der University of Illinois in Chicago (USA) an. Im Juni 1933 entzog ihm Medizinische Fakultät der Universität Halle die Mitgliedschaft, mit der vermutlich vorgeschobenen Begründung, Gellhorn sei ordentlicher Professor an einer auswärtigen Universität. (Gemeinsam mit Gellhorn wurde der Jude Oskar David gestrichen, was für eine Entfernung aus rassistischen Motiven spricht.) 1935 wurde Gellhorn in den USA naturalisiert, 1943 erreichte ihn ein Ruf auf den Lehrstuhl für Neurophysiologie der University of Minnesota.

Organisationen: -

Quellen: UAHW, Rep. 11, PA 6562 (Gellhorn); Who is who in America, 60th Edition, Chicago 1958; Fischer/Voswinckel, S. 494.

Autor: HE

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