Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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Walter Grävinghoff

geboren: 1. Juni 1891 Stroebeck (Harz)
gestorben: 18. März 1975 Halle
Konfession: evangelisch
Vater: Arzt

Walter Grävinghoff

Grävinghoff legte das Abitur 1909 am Stadtgymnasium Halle ab und studierte dann Medizin in Halle und Heidelberg. Unmittelbar nach dem Staatsexamen meldete er sich 1914 freiwillig zum Kriegsdienst. Von 1914 bis 1918 war er Truppenarzt und wurde mit dem Eisernen Kreuz I. und II. Klasse ausgezeichnet. 1918 wurde er verwundet. Nach der Genesung wurde Grävinghoff Assistent am pathologischen Institut Magdeburg, 1919 Assistent, später Oberarzt an der städtischen Kinderklinik Magdeburg, 1920 promovierte er an der Universität Leipzig zum Dr. med. 1925 wechselte Grävinghoff mit seinem Mentor an die Universität Münster, wo er sich 1927 habilitierte. 1933/34 war er Dozentenschaftsführer der Universität Münster, 1934 wurde er nichtbeamteter außerordentlicher Professor. Grävinghoff war maßgeblich beteiligt an dem Kesseltreiben gegen Paul Krause, den Direktor der Medizinischen Universitätsklinik Münster, das mit Krauses Selbsttötung endete. Wegen dieser Vorgänge als Dozentenschaftsführer abgesetzt, schied Grävinghoff 1936 nach einem Streit über seine einstige Zugehörigkeit zu einer Freimaurerloge aus der Medizinischen Fakultät der Universität Münster aus und ließ sich in Halle nieder. Hier wurde er 1937 Dozent der Universität und lehnte einen Ruf nach Istanbul ab. 1946 verzichtete Grävinghoff auf eine weitere Tätigkeit an der Universität, als er 1954 vom Dekan der Medizinischen Fakultät um Wiederaufnahme der Lehrtätigkeit gebeten wurde, stimmte Grävinghoff zu, jedoch lehnte das Staatssekretariat für Hochschulwesen eine erneute Aufnahme in den Lehrkörper der Martin-Luther-Universität ab.

Organisationen: 1921 bis zur Auflösung Mitglied des Stahlhelms, Antrag auf Mitgliedschaft in der NSDAP am 1. Mai 1933, rückgängig gemacht im April 1934, vorübergehend politischer Leiter. 1924 bis 1933 der Freimaurerloge Ferdinand zur Glückseligkeit in Magdeburg (III. Grad).

Quellen: UAHW, Rep. 11, PA 6837 (Grävinghoff); UAHW, Rep. 6, Nr. 1407; BDC; Heiber 1, S. 175-179.

Autor: HE

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