Heinrich Grell
geboren: | 3. Februa4r 1903 Lüdenscheid |
gestorben: | 21. August 1974 Berlin (Ost) |
Konfession: | evangelisch-uniert |
Vater: | Metzgermeister |
Heinrich Grell
Das Abitur legte Grell 1922 in seiner Vaterstadt ab, von 1922 bis 1927 studierte er Mathematik, Physik und Astronomie in Göttingen. 1926 promovierte er dort bei Emmy Noether zum Dr. phil. (»Beziehungen zwischen den Idealen verschiedener Ringe«). 1927/28 war Grell Hilfsassistent am Mathematischen Institut der Universität Göttingen, danach Stipendiat der Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft und von 1928 bis 1930 Assistent am Mathematischen Institut der Universität Jena. Dort habilitierte er sich 1930 mit der Arbeit »Verzweigungstheorie in beliebigen Ordnungen algebraischer Zahl- und Funktionskörper«. Von 1930 bis 1934 hatte er einen Lehrauftrag in Jena inne, 1934 habilitierte er sich nach Halle um, wo er einen Lehrauftrag für Analysis und analytische Geometrie erhielt. 1935 wurde Grell in Haft genommen wegen Verstoßes gegen § 175 StGB. Im September 1935 entlassen, wurde gegen ihn lediglich ein Zivilprozess durchgeführt. Auf Grund von § 18 der Reichshabilitationsordnung wurde Grell noch 1935 die Lehrbefugnis entzogen. Von 1935 bis 1939 war Grell arbeitslos bzw. mit Gelegenheitsarbeiten beschäftigt, von 1939 bis 1944 hatte er die Stelle eines Arbeitsgruppenleiters im Entwicklungsbüro der Messerschmidt Flugzeugwerke in Augsburg inne. 1944/45 war Grell Mathematiker beim Reichsforschungsrat in Erlangen. Von 1945 bis 1948 arbeitete Grell als wissenschaftlicher Assistent an der Universität Erlangen und an der Hochschule Bamberg, im Dezember 1948 wurde er als Professor mit Lehrauftrag an die Humboldt-Universität Berlin berufen. Von 1959 bis 1962 war Grell geschäftsführender Direktor des Instituts für Reine Mathematik der Deutschen Akademie der Wissenschaften, von 1964 bis 1972 stellvertretender Generalsekretär der DAW. 1968 wurde Grell emeritiert.
Organisationen: Aufnahme in die NSDAP am 1. Mai 1933 (Mitglied Nr. 1 083 113), Bezirksleiter der Dozentenschaft der Universität Jena, NSV, RLB, von Mai bis November 1933 SA-Dienst, ab Dezember 1933 Scharführer im SA-Segelfliegersturm Jena, Stellvertreter des Ortsgruppenführers, 1934 Übertritt zum SA-Motorfliegersturm. Flugreferent im Oberbann 1/17 der HJ.
Quellen: UAHW, Rep. 11, PA 6887 (Grell); UAHW, Rep. 6, Nr. 1407; Wer war wer.
Autor: HE