Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Theodor Grüneberg

Theodor Grüneberg

geboren: 5. März 1901 Halle
gestorben: 1. Dezember 1979 Saarbrücken
Konfession: evangelisch-reformiert
Vater: Sanitätsrat

Theodor Grüneberg

Das Abitur legte Grüneberg 1920 am Stadtgymnasium Halle ab, von 1920 bis 1925 studierte er Medizin an den Universitäten Marburg, München und Halle. 1920 gehörte er Freikorps in Marburg und Halle an. 1921/22 war er 3. Vorsitzender des Hochschulringes deutscher Art in Halle, 1926 erhielt er die Approbation und promovierte an der Universität Halle zum Dr. med. 1926/27 war er Assistent an der Universitätshautklinik München, ab April 1927 in Halle. Von 1930 bis 1939 war er Oberarzt der Hautklinik, 1932 habilitierte er sich für Haut- und Geschlechtskrankheiten mit einer Arbeit über Psoriasis. Wegen seiner unklaren Abstammungsverhältnisse, sein Vater wurde unehelich geboren, wurde Grüneberg trotz der Fürsprache zahlreicher Kollegen und der Dozentenschaft nicht zum Professor ernannt. Als die Forscher des Reichssippenamtes schließlich »ein Achtel jüdischen Bluteinschlag« feststellten, musste Grüneberg die Universität verlassen. Da ihm die Behörden in Halle die Übernahme der väterlichen Praxis verweigerten, ließ sich Grüneberg 1939 als Facharzt in Berlin nieder. nach Fürsprache von Adolf Eckert-Möbius wurde er jedoch trotzdem zum Dozenten neuer Ordnung ernannt und 1940 der Medizinischen Fakultät der Universität Berlin zugewiesen. 1942 erhielt er den Titel eines außerplanmäßigen Professors. Ab September 1945 war er im Auftrag der Roten Armee Seuchenkommissar im Kreis Prenzlau. Am 8. September 1945 bat er um Wiederaufnahme in die Medizinische Fakultät der Universität Halle. Dem stand jedoch Grünebergs vorübergehende Mitgliedschaft in der NSDAP entgegen. Von 1946 bis 1949 war er daher niedergelassener Facharzt in Halle, zugleich Mitarbeiter des Gesundheitsamtes der Stadt. 1948 entnazifiziert, wurde er 1949 Direktor der Universitätshautklinik und zum Professor mit Lehrauftrag ernannt. 1966 emeritiert, siedelte er 1970 zu seiner Tochter nach Saarbrücken über.

Organisationen: Im April 1933 Eintritt in die NSDAP (Mitglied Nr. 2 784 138), Eintritt in die SA am 4. November 1933, NSDDB, NSDÄB, NSV, NS-Altherrenbund. Sämtliche Mitgliedschaften wurden später für ungültig erklärt.

Quellen: UAHW, Rep. 29, F II Nr. 3 Bd. 2; UAHW, Rep. 11, PA 6964 (Grüneberg); UAHW, Rep. 6, Nr. 1407.

Bild: UAHW

Autor: HE

Zum Seitenanfang