Karl Grunert
geboren: | 12. Januar 1867 Berga am Harz |
gestorben: | 23. September 1905 Halle |
Konfession: | evangelisch |
Vater: | Landwirt, Amtsvorsteher |
Karl Grunert
Den ersten Unterricht erhielt Grunert in Nordhausen, danach besuchte er das Domgymnasium in Magdeburg (Reifeprüfung 1885). Er studierte Medizin an den Universitäten Jena, Leipzig und Halle, unterbrochen durch den Militärdienst als einjährig freiwilliger Arzt. 1889 promovierte er an der Universität Halle mit der Dissertation »Die Behandlung des Lungenemphysems und Asthmas mittels des Atmungsstuhles« zum Dr. med. 1890 legte er die Staatsprüfung ab und trat als Volontär in die Universitätsohrenklinik Halle ein. 1891 wurde er dort Assistent, 1892 erster Assistent. 1896 habilitierte sich Grunert mit der Arbeit »Beitrag zur operativen Freilegung der Mittelohrräume« in der er pathologisch-anatomische und klinisch-experimentelle Untersuchungen vorstellte. 1900 erhielt er den Professorentitel, 1905 wurde er mit der Leitung der Universitätsohrenklinik beauftragt, um Hermann Schwartze zu entlasten. Im selben Jahr erging an Grunert ein Ruf auf ein Extraordinariat an der Universität Königsberg. Bevor er die Stelle antreten konnte, verstarb Grunert an Diabetes. Grunert verfasste gemeinsam mit seinem Lehrer Schwartze einen »Grundriss der Otologie« (1905) und bearbeitete den Abschnitt Operationslehrer in Schwartzes Handbuch der Ohrenheilkunde. Schwartze schätzte an Grunert nicht nur dessen Zuverlässigkeit bei der häufigen Vertretung in der Leitung der Klinik sowie dessen Lehrtalent, sondern auch dessen Bestreben, die Grenzen der Therapie zu erweitern. Mit »zielbewusstem und kühnem, bahnbrechemdem Forschertrieb« habe Grunert nach neuen operativen Gesichtspunkten zur energischeren Bekämpfung der otogenen intrakraniellen Komplikationen gesucht.
Quellen: Chronik 1905/06, S. 26–29; Dissertation.
Autor: HE