Ernst Gutzeit
geboren: | 5. Juli 1863 Königsberg |
gestorben: | 21. März 1927 Halle |
Konfession: | evangelisch |
Vater: | nicht ermittelt |
Ernst Gutzeit
Die Abiturprüfung legte Gutzeit 1883 am humanistischen Gymnasium in Königsberg ab. Er studierte Naturwissenschaften in Königsberg und Berlin. 1888 promovierte er mit der Dissertation »Die Deumoidalzähne der Batrachierlarven« an der Universität Königsberg zum Dr. phil. 1891 legte er das Oberlehrerexamen ab. Er setzte seine Studien fort und widmete sich vor allem der Landwirtschaft, speziell der Agrikulturchemie. Von 1891 bis 1896 erwarb er umfassende praktische Erfahrungen in der Landwirtschaft u. a. als Assistent an der Versuchsstation für Molkereiwesen in Kleinhof-Tapiau (Ostpreußen). 1893 unternahm er eine Studienreise nach Skandinavien. 1896 legte er eine Studie zur Physik und Chemie der Milch vor und mit der er sich an der Universität Königsberg habilitierte. Im gleichen Jahr legte er die Diplomprüfung als Lebensmittelchemiker ab. Ab 1897 bekleidete er eine Assistentenstelle am landwirtschaftlich-physiologischen Labor und am landwirtschaftlich-botanischen Garten in Königsberg. 1899 erhielt er den Professorentitel und dotierten Lehrauftrag für allgemeinen Pflanzenbau, landwirtschaftliche Bakteriologie und Pflanzenkrankheiten. Ab 1900 leitete er das Versuchsfeldes der Abteilung landwirtschaftliche Bakteriologie und Pflanzenkrankheiten. Von 1906 bis 1910 war er für eine wissenschaftliche Tätigkeit an der biologischen Reichsanstalt für Land- und Forstwirtschaft in Berlin-Dahlem beurlaubt. Ab 1910 wirkte er als außerordentlicher, ab 1924 als ordentlicher Professor für Milchwirtschaft an der Universität Halle. Hier war er ab 1915 Leiter des Molkereilaboratoriums. Durch andauernde kleinliche Streitereien mit dem Institutsdirektor Gustav Frölich war seine Produktivität gelähmt, so dass er nur wenige wissenschaftliche Arbeiten vorlegte. Er verstarb an einer Herzerkrankung.
Quelle: UAHW, Rep. 11, PA 7080 (Gutzeit).
Autor: HE