Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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Ehrhardt Hamann

geboren: 13. Januar 1900 Güsten (Anhalt)
gestorben: um 1958
Konfession: gottgläubig
Vater: Gymnasialoberlehrer

Ehrhardt Hamann

Das Abitur legte Hamann 1918 am Gymnasium Greiz ab, von Juni 1918 bis Dezember 1918 war er als Kanonier eingezogen. Von 1919 bis 1923 studierte er Medizin in Halle, Jena und Leipzig, 1924 erhielt er die Approbation und promovierte mit der 21 Seiten umfassenden Arbeit »Forensische Begutachtung zweifelhafter Fälle von syphilogener Erkrankung des Centralnervensystems« zum Dr. med. 1925 ließ er sich als praktischer Arzt in Halle-Trotha, 1927 in der Innenstadt als praktischer Arzt nieder. 1929 trat er in die NSDAP ein und gründete 1930 den NS-Ärztebund im Gau Halle-Merseburg. 1933 wurde er zum Kommissar der ärztlichen Spitzenverbände Sachsen-Anhalt ernannt, 1934 wurde er Leiter der Ärztekammer der Provinz Sachsen, seit ihrer Gründung 1936 der Ärztekammer Sachsen-Anhalt. Ab 1934 war er Gauamtsleiter des Amtes für Volksgesundheit der NSDAP im Gau Halle-Merseburg, von Oktober 1938 bis Mai 1939 Kreisärzteführer im Sudentenland (Sudetenmedaille). 1940 wurde er zum SS-Standartenführer ernannt. Auf »Anregung« des Reichsärzteführers hatte er ab dem Sommersemester 1941 einen Lehrauftrag an der Universität Halle für ärztliche Standeskunde inne. Wie er den Beruf des Arztes verstand, zeigte sein Plädoyer für die Einschränkung der ärztlichen Behandlung polnischer Arbeiter. Am 27. April 1945 von amerikanischen Truppen verhaftet, entzog ihm die Universität den Lehrauftrag. Nach der Entnazifizierung ließ er sich 1947 als praktischer Arzt in Marburg nieder.

Organisationen: 1924/25 Mitglied der Deutschvölkischen Freiheitsbewegung, Eintritt in die NSDAP am 1. Dezember 1929 (Mitglied Nr. 176 698), 1934 Gauamtsleiter, 1942 Bereichsleiter, 1940 SS-Standartenführer.

Quellen: UAHW, Rep. 11, PA 5605 (Hamann); UAHW, Rep. 6, Nr. 1407; BDC; Hirschinger.

Autor: HE

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