Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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Johannes Hett

geboren: 15. August 1894 Taucha bei Leipzig
gestorben: 10. September 1986 Ansbach
Konfession: evangelisch-lutherisch
Vater: Bürgermeister

Johannes Hett

Hett besuchte Schulen in Taucha und Leipzig, dort legte er 1914 das Abitur ab. 1914/15, 1916/17, 1919/20 studierte er Medizin, von 1915 bis 1919 war er im Sanitätsdienst, ab 1917 als Feldhilfsarzt an der Front (ausgezeichnet mit dem Eisernen Kreuz II. Klasse). 1920 bestand er das Staatsexamen, promovierte zum Dr. med. und erhielt die Approbation als Arzt. 1920 wurde er bei Stieve Volontärassistent am Anatomischen Institut der Universität Leipzig. Mit seinem Mentor wechselte er 1921 als Assistent an das Anatomische Institut der Universität Halle, ab 1922 war er hier Oberassistent. 1923 habilitiert, erhielt Hett 1926 einen Lehrauftrag für Biologie der Leibesübungen. 1928 wurde er zum nichtbeamteten außerordentlichen Professor ernannt, 1936 erhielt Hett ein planmäßiges Extraordinariat für Gewebelehre und Entwicklungsgeschichte an der Universität Erlangen und wurde Vorstand der Histologischen Abteilung des Anatomischen Instituts der Universität Erlangen. Im August 1945 wurde Hett durch die amerikanische Militärregierung entlassen, im November 1945 jedoch wieder als kommissarischer Direktor des Anatomischen Instituts eingesetzt, aber 1947 erneut entlassen. 1948 erhielt er die Lehrbefugnis wieder, 1949 wurde er Oberassistent am Anatomischen Institut, 1959 emeritiert. 1951 wurde Hett für einen Vorfall aus dem Jahr 1944 verantwortlich gemacht. Im März 1944 wurde ein polnischer Kriegsgefangener in das Anatomische Institut gebracht, um hingerichtet zu werden. Angeblich hatte Hett die »lebendige Leiche« bestellt. Getötet wurde der Gefangene jedoch nicht im Institut, sondern im Wald, erst dann erhielt die Anatomie den Leichnam.

Organisationen: Aufnahme in die NSDAP am 1. Mai 1933 (Mitglied Nr. 2 260 015), ab 1. März 1934 NSLB, später NSDDB.

Quellen: UAHW, Rep. 6, Nr. 1407; Auskunft aus UA Erlangen A 2/1 Nr. H 97; Wendehorst, S. 237 f.

Autor: HE

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