Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Heinrich Heydemann

Heinrich Heydemann

geboren: 28. August 1842 Greifswald
gestorben: 10. Oktober 1889 Halle
Konfession: evangelisch
Vater: Rechtsanwalt

Heinrich Heydemann

Heydemann besuchte das Gymnasium in Stettin (Reifeprüfung 1861). Er studierte an den Universitäten Tübingen, Bonn und Greifswald klassische Philologie, Kunstgeschichte und Alte Geschichte. 1863 begann er seinen Militärdienst als Einjährig Freiwilliger, nach einem Beinbruch wurde er als dienstuntauglich entlassen. Heydemann setzte seine Studien an der Universität Berlin fort und widmete sich vor allem der Archäologie. 1865 promovierte er an der Universität Berlin mit der Dissertation »Analecta Thesa« zum Dr. phil. Ein dreijähriger Forschungsaufenthalt in Italien schloss sich an, eine mehrmonatige Reise führte ihn nach Griechenland. 1869 kehrte Heydemann nach Deutschland zurück und habilitierte sich an der Universität Berlin. 1873 trat er die Stelle eines Direktorialassistenten im Antiquarium der Königlichen Museum zu Berlin an. 1874 wurde er als außerordentlicher Professor für das Fach Archäologie an die Universität Halle berufen. Den Ausbau der archäologischen Sammlung trieb er unter anderem dadurch voran, dass er 1874/75 und 1875/76 eine Reihe öffentlicher Vorträge hielt und den Erlös für den Ankauf antiker Vasen und Plastiken verwandte. Spenden des Bankiers Heinrich Lehmann ermöglichten weitere Anschaffungen. 1877 wurde Heydemann zu einer archäologischen Reise nach Italien beurlaubt, 1883 besuchte er Sammlungen in Paris. 1882 beförderte ihn das Preußische Kultusministerium zum ordentlichen Professor. Anerkennung fanden vor allem die zahlreichen Publikationen Heydemanns über griechische Vasen und Skulpturen. Außerdem war er lange Jahre verantwortlicher Redakteur der Archäologischen Zeitung. Für die archäologische Sammlung konnte Heydemann einen Neubau durchsetzen, auf seine Planungen geht das nach seinen Nachfolger Carl Robert benannte Gebäude am Universitätsplatz zurück. Die Vollendung des Baus erlebte Heydemann nicht mehr. Der durch nur mühsam überstandene Infektionen, u. a. Typhus, Geschwächte verstarb an einer rasch verlaufenden Krebserkrankung.

Quellen: UAHW, Rep. 11, PA 7855 (Heydemann); Wilhelm Dittenberger, Heinrich Heydemann, Ein Gedenkblatt für seine Freunde, Halle ca. 1889/90.

Autor: HE

Zum Seitenanfang