Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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Hermann Hildebrandt

geboren: 15. März 1866 Breslau
gestorben: September 1912 Tirol
Konfession: evangelisch
Vater: Rentier

Hermann Hildebrandt

Die Reifeprüfung legte Hildebrandt 1885 am Johannesgymnasium in Breslau ab. Er studierte Medizin an den Universitäten Breslau, Freiburg und Strassburg. 1890 promovierte er an der Universität Breslau mit der Dissertation »Zur Kenntnis der physiologischen Wirkung der hydrolytischen Fermente« zum Dr. med. Er erhielt eine Assistentenstelle am pharmakologischen Institut der Universität. 1892 wechselte er nach Elberfeld, um die Leitung des pharmakologischen Laboratoriums der BAYER AG zu übernehmen. Ab 1897 studierte Hildebrandt an der Universität Berlin gerichtliche Medizin und bestand 1898 das preußische Physikats-(Kreisarzt-)examen. Nachdem er an verschiedenen wissenschaftlichen Instituten in Berlin, Greifswald und Bonn gearbeitet hatte, trat er 1904 eine Assistentenstelle am pharmakologischen Institut der Universität Halle an und habilitierte sich mit der Schrift »Pharmakologische Studien über synthetisch hergestellte Basen aus der Piperidinreihe« für die Fächer Pharmakologie und gerichtliche Medizin. Hildebrandts eigentliches Arbeitsgebiet waren die Veränderungen, die chemische Stoffe im tierischen Körper erfuhren. Für seine Studien über Antikörper erhielt er 1910 den Professorentitel. Kurz vor seinem Tod erschien seine zusammenfassende Darstellung über den Nachweis der wichtigsten Giften in der gerichtlichen Medizin (1912). Er starb bei einer Bergwanderung. Ob es sich um ein Verbrechen handelte, konnte nicht geklärt werden. Im Frühjahr 1915 fanden österreichische Soldaten Hildebrandts Leiche in Welschnofen bei Bozen.

Quellen: UAHW, Rep. 11, PA 7895 (H. Hildebrandt); Chronik 1916/17, S. 11.

Autor: HE

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