Paul Hilpert
geboren: | 26. Dezember 1893 Gehren (Thüringen) |
gestorben: | 13. März 1939 Halle |
Konfession: | evangelisch-lutherisch |
Vater: | Kaufmännischer Angestellter bei der Reichspostreklamegesellschaft |
Paul Hilpert
Die Reifeprüfung legte Hilpert 1912 in Sonneberg ab, ein Studium der Medizin an der Universität Leipzig schloss sich an. 1914 meldete er sich freiwillig zum Fronteinsatz wurde jedoch, da er die ärztliche Vorprüfung schon bestanden hatte, einem Lazarett zugeteilt. 1915 wurde er Feldunterarzt, ab 1916 stand er als Truppenarzt im Einsatz an der Westfront (ausgezeichnet mit dem Eisernen Kreuz II. Klasse und dem Sächsischen Albrechtskreuz mit Schwertern). 1919 bestand er das Staatsexamen und erhielt die Approbation. Hilpert wurde Volontärarzt an der Psychiatrischen Universitätsklinik Leipzig und promovierte 1920 zum Dr. med. Von 1920 bis 1923 war er Assistenzarzt an einem Sanatorium in Bad Freienwalde, 1923 wechselte er an die Psychiatrische Universitätsklinik Jena, dort habilitierte er sich 1927 und wurde 1930 zum außerordentlichen Professor ernannt. 1934 erhielt er die Oberarztstelle der Klinik. 1935 vertrat er einen vakanten Lehrstuhl in Greifswald, ab 1. Januar 1937 vertrat er die Professur für Psychiatrie und Neurologie an der Universität Halle (Nachfolge Hauptmann.) Im April 1937 wurde er mit Wirkung vom 1. Februar formell zum Direktor der Universitätsnervenklinik und zum persönlichen Ordinarius ernannt. Ab Februar 1938 war er Dekan der Medizinischen Fakultät und trat öffentlich für die Ausmerzung der »Minderwertigen« ein. Von Johannes Weigelt zum Nachfolger vorgesehen, wurde Hilpert Ende 1938 zum Prorektor und im Januar 1939 zum planmäßigen Ordinarius ernannt. Einen Ruf nach Köln lehnte er ab. Hilpert starb an Lungenentzündung infolge einer Grippeerkrankung.
Organisationen: 1912 bis 1923 Mitglied des Alldeutschen Verbandes, Februar 1931 Förderndes Mitglied der SS, Mai 1933 NSDAP (Mitglied Nr. 3 136 470), 1933 bis 1935 in der SS aktiv (Unterscharführer), danach in der Fliegerlandesgruppe des DLV.
Quellen: UAHW, Rep. 11, PA 7920 (Hilpert); UAHW, Rep. 6, Nr. 1407; UAHW, Rep. 6, Nr. 1365.
Autor: HE