Reinhold Hoffmann
geboren: | 8. Oktober 1885 Memel |
gestorben: | 9. Januar 1964 Laubach (Oberhessen) |
Konfession: | evangelisch |
Vater: | Baumeister |
Reinhold Hoffmann
Parallel zum Grundschulbesuch wurde Hoffmann von einem Hauslehrer unterrichtet. Dann besuchte er das Gymnasium in Memel, das er jedoch ohne Reifeprüfung verließ. Von 1905 bis 1907 leistete er Wehrdienst, danach war er praktisch in der Landwirtschaft tätig, unter anderem auf Gütern in Mitteldeutschland und Ostpreußen. Die Abiturprüfung legte er 1911 als Externer am Gymnasium Allenstein ab. Er studierte Landwirtschaft an der Universität Königsberg, 1913 erwarb er das Diplom und erhielt eine Assistentenstelle an der Universität Königsberg. 1914 promovierte Hoffmann mit der Dissertation »Untersuchungen über die Veränderung der Bodenoberfläche« zum Dr. phil. Von 1914 bis 1918 leistete er Kriegsdienst als Leutnant in einem Jägerbataillon (ausgezeichnet mit dem Eisernen Kreuz II. Klasse). Von 1919 bis 1945 war er bei der Landwirtschaftskammer bzw. der Landesbauernschaft Ostpreußen angestellt. Zunächst leitete er das Mooramt, dann war er Referent für Landeskultur und Futterbau, schließlich Leiter einer Futterbaustelle (ausgezeichnet mit dem Kriegsverdienstkreuz 2. Klasse). 1923 habilitierte sich Hoffmann an der Universität Königsberg mit einer Untersuchung über »Stickstoffversuche auf Dauergrünland«. Ab 1927 lehrte er als außerordentlicher Professor an der Universität. Für das »Handbuch der Landwirtschaft« (herausgegeben von Theodor Roemer, Friedrich Aereboe und Johannes Hansen) verfasste er das Kapitel »Futterbau« (1930). Außerdem veröffentlichte er u. a. über die ostpreußischen Wiesen. Zum 1. Juli 1945 wurde Hoffmann an der Universität Halle als kommissarischer Leiter des Instituts für Acker- und Pflanzenbau angestellt, damit war er vorübergehend Nachfolger Theodor Roemers. 1946 erhielt Hoffmann eine Professur mit Lehrauftrag für Futterbau an der Universität Halle. Mit dem Bewusstsein, nicht alle Gebiete des Pflanzenbaus vertreten zu können, plädierte er für eine Diversifizierung des Roemerschen Institutes, er selbst gründete ein Institut für Futterbau und Kulturtechnik. Bereitwillig akzeptierte er die Rückkehr Roemers auf dessen Lehrstuhl, die Lehrtätigkeit setzte er bis zu seinem 70. Lebensjahr (1955) fort. Im September 1958 – nach den von Walter Ulbricht initiierten Säuberungen an der Universität – suchte Hoffmann um die Genehmigung nach, die DDR verlassen zu dürfen. Da er das Gesuch mit der dauerhaften Übersiedlung zu seinen Kindern und Enkeln motivierte, stimmten die DDR-Behörden bereitwillig zu.
Organisationen: 1935 NSV, 1938 NS-Dozentenbund; 1945 FDGB
Quellen: UAHW, Rep. 11, PA 8099 (R. Hoffmann); Böhm, Pflanzenbau, S. 121.
Autor: HE